Herzlich Willkommen im BLBlog!

Hier finden Sie verschiedene Beiträge aus unseren breit gefächerten Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern: Interessantes, Wissenswertes, Kurioses und sicherlich die ein oder andere Überraschung aus dem Alltag der Badischen Landesbibliothek. Auch Themen, von denen die BLB als Institution betroffen ist, werden aufgegriffen, kommuniziert und kommentiert.

Recherchieren und arbeiten Sie zu Beständen der Badischen Landesbibliothek? Haben Sie einen interessanten Artikel, den Sie uns vorschlagen möchten? Wir freuen uns über Ihre Nachrichten, Anmerkungen und Fragen zu den Blogbeiträgen.
Kontakt: Dr. Michael Fischer

ISSN 2751-9031

 

Das Gutscheblättle

Zu sehen ist eine schwarzweiße Porträt-Fotografie von Friedrich Gutsch.

Friedrich Gutsch um 1885, Stadtarchiv Karlsruhe, 8/PBS III 522.

Michael Fischer, 21.2.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/rt05-5521

Anm.: Beim vorliegenden Artikel handelt es sich um die vollständig überarbeitete und erweiterte Fassung des im BLBlog am 24. September 2022 erschienenen Artikels: Der „Gutsch-Fritzle“ und die Karlsruher Nachrichten. Eine Kurzfassung dieses Artikels wurde am 20. Dezember 2024 im Blick in die Geschichte (Nr. 145) veröffentlicht.

Friedrich Gutsch war ein Karlsruher Druckereibesitzer, Mundartdichter und vor allem Verleger der berühmten Karlsruher Nachrichten. Zu seinem 150. Geburtstag wurde er von Ludwig Vögely in eine Reihe mit anderen „Klassikern“ der badischen Mundart, mit Ludwig Eichrodt, Fritz Römhild und Friedrich Mayer, gestellt. Angeblich soll der Name Friedrich Gutsch noch 1988 in Karlsruhe so populär gewesen sein, dass er „älteren Leuten“ in der Stadt noch ein Begriff gewesen sei, gleichwohl Gutsch zum damaligen Zeitpunkt bereits seit knapp 100 Jahren verstorben war. Unzweifelhaft ist indessen, dass Friedrich Gutsch auch heute noch als ein „genauer Kenner der Karlsruher Atmosphäre“ einen eindrucksvollen Einblick in das Karlsruher „Volksleben“ im wilhelminischen Zeitalter geben kann.

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Hans Thoma (Teil I)

Schwarzweiß Porträt-Fotografie des Malers Hans Thoma.

Hans Thoma, Karlsruhe, o.D., Fotograf: E. Hardock, Badische Landesbibliothek, K 3077,2

Undine Remmes, 20.2.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/f53m-gk83

Der Künstler Hans Thoma wurde 1839 in Bernau im Schwarzwald geboren und starb 1924 in Karlsruhe. Er war seit 1899 Direktor der Kunsthalle Karlsruhe und Professor an der hiesigen Kunsthochschule und stand in regem schriftlichem Austausch mit Freunden, Kollegen und renommierten Persönlichkeiten seiner Zeit. In einem Projekt, das die Badische Landesbibliothek in Kooperation mit der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe anlässlich des 100. Todestages des Künstlers ins Leben gerufen hat, wird sein Nachlass digitalisiert und eine automatisierte Texterkennung des umfangreichen Quellenmaterials durchgeführt. Gefördert wird das Projekt durch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg mit einer Laufzeit von April 2024 bis April 2025.

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Kurt Knittel

Schwarz-weiß-Portrait von Kurt Knittel

Brustbild von Kurt Knittel © Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schmeiser 4443 Knittel, Kurt 1948

Gerrit Heim 5.2.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/x12t-9912

1975 schied Kurt Knittel aus dem aktiven Landesdienst aus. Damit endete eine Laufbahn, die im Schuldienst begann, während des Zweiten Weltkrieges als ideologischer Schulungsleiter nach Auschwitz führte und schließlich in der Badischen Landesbibliothek ihren Abschluss fand.

Kurt Knittels Werdegang ist in vielerlei Hinsicht exemplarisch für die Tätergeneration des Nationalsozialismus. Geboren 1910 als Sohn eines Bankangestellten, war er zu jung um am Ersten Weltkrieg teilzunehmen. Das empfundene Manko der fehlenden Fronterfahrung versuchte diese Generation durch eine zur Schau gestellten Härte oder auch Sachlichkeit auszugleichen. Ausbildung und Studium erfolgten in der krisengeschüttelten Weimarer Republik und der Berufseinstieg im sich formierenden NS-Staat. Knittel arrangierte sich schnell mit den neuen Verhältnissen. Zunächst ohne Anstellung, ebnete er durch einen Eintritt in die SS 1933 seiner Karriere als Lehrer im badischen Staatsdienst den Weg. Ab 1935 ist seine Tätigkeit als Sturmschulungsmann in Karlsruhe nachgewiesen. Die SS-Mitgliedschaft nutzte Knittel um für ihn unliebsame Entwicklungen zu verhindern. Mehrfach gelang es ihm eine Versetzung aus Karlsruhe über seine SS-Kontakte zu blockieren.

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Franz Moraller und die NS-Zeitung Der Führer

Franz Moraller, Hauptschriftleiter der NS-Zeitung Der Führer (1940) - Zum Digitalisat

Michael Fischer 22.1.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/9h84-tr69

In der sechsteiligen Vortragsreihe „Lebensspuren der NS-Zeit“ der Badischen Landesbibliothek stellt die BLB im Winterhalbjahr 2024/25 Persönlichkeiten vor, die in den Jahren 1933 bis 1945 von den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes persönlich betroffen waren oder aber auf der anderen Seite Akteure dieses Regimes gewesen sind und die alle auf die ein oder andere Weise mit der Badischen Landesbibliothek in Beziehung stehen.

Franz Moraller war einer der maßgeblichen Köpfe der NS-Zeitung Der Führer (1927–1945), die sich als Druckexemplar im Bestand der BLB befindet und in den Digitalen Sammlungen der BLB nutzbar ist. Moraller gehörte zur Führungsebene der badischen NSDAP und war ein enger Weggefährte des „Führer[s] vom Oberrhein“ Robert Wagner – die über Moraller veröffentlichte Literatur ist jedoch spärlich.
 

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Die Ursprünge des Sozialstaats in Baden

Auf dem Bild ist die Titelseite der Blätter des Badischen Frauenvereins zu sehen.

Ausgabe der Blätter des Badischen Frauenvereins zum 50jährigen Jubiläum

Gerrit Heim 11.12.2024

DOI: https://doi.org/10.58019/cm9w-my55

Im 19. Jahrhundert änderte sich die gesellschaftliche Perspektive auf die öffentliche Sozialfürsorge fundamental. Im Zentrum der Debatte stand in den 1830er und 1840er-Jahren die so bezeichnete Soziale Frage. Aus der traditionellen, meist eher relativen Armut entwickelte sich im 19. Jahrhundert das objektiv sichtbare Phänomen der Massenarmut, das seit etwa 1830 mit dem Begriff des Pauperismus beschrieben wurde. Der medizinische Fortschritt korrelierte mit dem Bevölkerungswachstum, wodurch vor allem die Unterschichten stark anwuchsen und sich eine extreme Form der Armut ausbreitete. Die Sozialfürsorge ist also gewissermaßen die Kehrseite des medizinischen Fortschritts.

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NS-Raubgut der BLB I: Marie Curjel

Die Abbildung zeigt eine signierte Papierstickerei mit Rosenknospen und Vers über die Parzen von Wilhelmine Fritzsche.

Julia von Hiller 26.11.2024

DOI: https://doi.org/10.58019/5ryd-7j36

In der sechsteiligen Vortragsreihe „Lebensspuren der NS-Zeit“ der Badischen Landesbibliothek stellen wir im Winterhalbjahr 2024/25 Persönlichkeiten vor, die in den Jahren 1933 bis 1945 von den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes persönlich betroffen waren oder aber auf der anderen Seite Akteure dieses Regimes gewesen sind und die alle auf die ein oder andere Weise mit uns, der Badischen Landesbibliothek, in Beziehung stehen.

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Joseph von Laßberg – ein Netzwerk in Briefen

Die Abbildung zeigt eine Sammlung handgeschriebener Briefe, die sich auf einer ebenen Fläche überlappen. Es handelt sich um mehrere Schreiben verschiedener Autoren an Joseph von Laßberg (1770-1855). Die Papiere variieren in der Größe und die Tinte erscheint auf gealtertem Papier bräunlich.

Hier finden Sie dreißig neu erworbene Briefe, die bedeutende Zeitgenossen an den Handschriftensammler Joseph von Laßberg (1770–1855) richteten.

Julia von Hiller 18.11.2024

DOI: https://doi.org/10.58019/dham-w884 

Mit großzügiger Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Wüstenrot Stiftung sowie mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg konnte die Badische Landesbibliothek im April 2024 dreißig Briefe bedeutender Zeitgenossen an den Handschriftensammler Joseph von Laßberg (1770–1855) ersteigern. Diese Briefe werden der Öffentlichkeit noch bis zum 1. Februar 2025 in der Ausstellung „Joseph von Laßberg – ein Netzwerk in Briefen“ präsentiert. Zur feierlichen Eröffnung mit Präsentation der Autographen am 30. Oktober 2024 sprachen Staatssekretär Arne Braun für das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Prof. Dr. Frank Druffner für die Kulturstiftung der Länder und Prof. Philip Kurz für die Wüstenrot Stiftung.

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Heinrich Vierordt (Teil II)

Die Abbildung zeigt Heinrich Vierordt (1845-1945) in einer Aufnahme von 1935.

Heinrich Vierordt, 1935. Aus: Der Führer am Sonntag vom 29. September 1935 – zum Digitalisat.

Michael Fischer 8.11.2024

DOI: https://doi.org/10.58019/ks2s-2v09

Der erste Teil dieses Blogbeitrags widmete sich Heinrich Vierordts Heimat- und Kriegsdichtung; im zweiten Teil steht nun seine politische Ausrichtung während der Weimarer Republik und der NS-Diktatur im Fokus.

1917 unterzeichnete Vierordt den Karlsruher Gründungsaufruf der Deutschen Vaterlandspartei. Bei dieser handelte es sich um eine rechte Parteineugründung, die als Scharnier zwischen der alten, wilhelminisch geprägten konservativen Rechten, dem zeitgenössischen militärischen Autoritarismus und den neurechten, imperialistischen, antisemitischen und völkischen Rechten fungierte. Aus ihr gingen nach 1918 mehrere Parteien hervor – am wirkmächtigsten zwar die Deutschnationale Volkspartei (DNVP), aber auch Kleinparteien, die programmatisch der späteren Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) nahestanden.

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Heinrich Vierordt (Teil I)

Die Abbildung zeigt eine Zeichnung von Heinrich Vierordt (1845-1945) vor der Pyramide auf dem Karlsruher Marktplatz von 1935.

Zeichung von Heinrich Vierordt auf dem Karlsruher Marktplatz. Aus: Der Führer am Sonntag vom 29. September 1935 – zum Digitalisat.

Michael Fischer 30.10.2024

Der Name Vierordt ist vielen Karlsruhern ein Begriff: der Bau des Vierordtbades in der Karlsruher Innenstadt wurde durch eine Spende des Bankiers Heinrich Vierordt ermöglicht und trägt seit 1873 ihm zu Ehren seinen Namen. Sein Enkel mit dem gleichen Namen ist allerdings heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Zu seinen Lebzeiten war der Karlsruher Heimatdichter Heinrich Vierordt (1855–1945) sehr populär. Er hat im Laufe der Jahrzehnte eine sehr unterschiedliche Rezeption erfahren – vom allseits geachteten Verfasser badischer Heimatgedichte über den nationalistischen Kriegsdichter zum Befürworter der nationalsozialistischen Diktatur. Eine öffentliche Kontroverse um seine historische Bewertung veranlasste die Stadt Karlsruhe 2017, die nach ihm benannte Straße in Karlsruhe-Palmbach auf den Großvater umzuwidmen.

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150 Jahre badische Münzprägung II

Das Foto zeigt eine Abbildung des Sammlungsgebäude auf einer Postkarte vom Anfang des 20. Jahrhunderts.

Abbildung des Sammlungsgebäudes auf einer Postkarte (Anfang 20. Jahrhundert). – zum Digitalisat

Eine Dokumentation in Schlaglichtern anhand von Dokumenten in der Badischen Landesbibliothek Teil II

Felix Geisler 11.9.2024 9.50 Uhr

In diesem zweiten Teil wird hier ausgeführt, welche Bedeutung der Bibliotheksdirektor Wilhelm Brambach für die badische Münzsammlung spielte, wie es mit der Karlsruher Münzpräge weiterging und wo sich das Münzkabinett aus der ehemaligen Großherzoglichen Hofbibliothek heute befindet.

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