Herzlichen Glückwunsch Baden-Württemberg
Jana Schütte 25.4.2022 15.00 Uhr
DOI: https://doi.org/10.58019/6zvc-dv89
Am 25. April 1952 rief Reinhold Maier (FDP/DVP) in Stuttgart den Südweststaat aus und somit wurde aus den Ländern Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern ein neues Bundesland. Am heutigen Tag feiert Baden-Württemberg also seinen 70. Geburtstag.
Die Zeitung Das Neue Baden vom Mai 1947
Der Weg zum Südweststaat
Nach dem zweiten Weltkrieg teilten die Besatzungsmächte das Land auf: Die Amerikaner schufen das Land Württemberg-Baden mit der Hauptstadt Stuttgart. Trotzdem blieb der Landesbezirk Baden innerhalb dieses Gebietes weitgehend autonom. Die Franzosen unterteilten das von ihnen besetzte Gebiet in Württemberg-Hohenzollern mit der Hauptstadt Tübingen und Südbaden mit der Hauptstadt Freiburg. Fast sofort nach der Teilung begann die Diskussion um den Zusammenschluss zu einem gemeinsamen Südweststaat. Die drei entscheidenden Protagonisten waren der südbadische Ministerpräsident Leo Wohleb (CDU), der Ministerpräsident von Württemberg-Baden Reinhold Maier und der Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern Gebhard Müller (CDU).
Während Leo Wohleb das Land Baden wiederherstellen wollte, zielte das Bestreben von Reinhold Maier auf die Vereinigung der drei Länder zu einem Südweststaat und Gebhard Müller übernahm eine Vermittlerrolle zwischen beiden Positionen.
Zeitungsdigitalisierung an der BLB
Die BLB hat anlässlich des Jubiläums ihre online gestellten Zeitungsbestände ergänzt. Folglich lässt sich der Weg zum Südweststaat nun anhand der badischen Presse rekonstruieren. Im Folgenden werden einige Zeitungen vorgestellt: Der Südkurier, das Tageblatt für Bodensee, Schwarzwald und das obere Donaugebiet, erschien erstmals am 7. September 1945 mit einer Anfangsauflage von 100.000 Exemplaren. Diese stieg bis zum Jahresende auf 180.000 Exemplare an. Bis 1952 konnte die Zeitung im Konstanzer Raum ihren Marktanteil auf 80 Prozent steigern. Die erste Ausgabe der sozialdemokratischen Zeitung Das Volk erschien am 3. Juli 1946. 1947 erreichte sie eine Auflage von 60.000 Exemplaren, danach sank diese kontinuierlich. 1951 gab es nur noch 17.000 Exemplare pro Tag. 1954 wurde sie von der Südwestrundschau abgelöst.
Die Zeitung Das Volk vom Dezember 1949
Der neue Tag erschien am 17. Juli 1946 erstmals als Parteizeitung der Kommunisten. Am 19. Februar 1947 wurde sie in Unser Tag umbenannt. 1947 war mit 70.000 Exemplaren ihr auflagenstärkstes Jahr. Die Zeitung wurde mehrfach von der Militärregierung verboten und erschien schließlich nur noch sporadisch. Die Südwestdeutsche Volkszeitung für christliche Politik und Kultur erschien erstmals am 24. August 1946 als Parteizeitung der Christlich-Demokratischen Union Baden. 1947 erreichte sie eine Auflage in Höhe von 100.000 Exemplaren, sank 1948 aber auf 40.000 Exemplare. Ihre letzte Ausgabe erschien am 14. Oktober 1949.
Die Südwestdeutsche Volkszeitung vom August 1946
Das Neue Baden erschien am 29. April 1947 erstmals als Zeitung der Demokratischen Partei Süd- und Mittelbadens. 1947 erreichte die Zeitung eine Auflage von 56.000 Exemplaren, im Folgejahr sank diese auf 22.000 Exemplare und sie musste schließlich ihr Erscheinen einstellen. Die erste Ausgabe des Badischen Volksechos erschien am 29. April 1946 in Stuttgart, später wechselte der Erscheinungsort nach Mannheim. Sie war das Wochenblatt der Kommunistischen Partei Deutschlands für den Landesbezirk Baden. 1955 erschien sie in einer Auflage von 16.000 Exemplaren, im November 1956 stellte die Zeitung ihr Erscheinen ein.
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