Wissen in Bildern
Laufzeit: 26. Februar 2025 – 27. September 2025
Kuratorin: Dr. Julia Freifrau Hiller von Gaertringen
Gewidmet dem Andenken an Prof. Dr. Rolf Wilhelm Brednich (1935–2023)
Die bunte Welt der Sammelalben
Bilder sind überall. Kaum vorstellbar ist heute eine Zeit, in der sie eine Rarität darstellten. In der kleine Bilder auf Papier ein begehrter Sammelgegenstand waren und ihre Zusammenstellung in Alben der Stolz ihrer Besitzer. Und doch: Die Sammelbilder, als Erfindung 150 Jahre alt, sind unverwüstlich.
Sammelbilder sind kleinformatige bunte Bilder mit interessanten Motiven, die sich zu Serien zusammenfügen. Anfangs waren sie kostenlose Produktbeigaben insbesondere zu Luxusgütern, die den Kaufanreiz verstärken und die Markenbindung festigen sollten – heute sind sie als kommerzieller Artikel frei von Produktbindung. Anfangs waren sie kostspielig als Chromolithographien hergestellte kleine Kunstwerke – heute werden sie im Digitaldruck massenhaft billig produziert. Anfangs gab es ein universales Motivspektrum, das man in Leeralben zu einem imaginären Museum arrangierte – heute klebt man Sticker in thematische Sachbücher, die die Struktur vorgeben und zur Vervollständigung nötigen.
Man ordnet und sortiert, tauscht und komplettiert. Man hat die Bilder immer wieder zur Hand und eignet sich dabei ihr weltanschauliches Kapital an. Und wenn das Album voll ist, dann hat man viel Zeit und Geduld investiert und hütet es jedenfalls für eine Weile noch als kostbaren Schatz. Darum sind die Reklamesammelbilder nicht nur als Dokumente der Gebrauchsgraphik, als Zeugnisse der Werbeindustrie, der Markenetablierung und der Konsumgeschichte, sondern auch als millionenfach verbreitete Belege der populären Bildkultur eine fantastische kulturgeschichtliche Quelle.
Unsere Ausstellung gibt einen Überblick über die historische Entwicklung, setzt einen Schwerpunkt bei den Sammelbilderalben badischer Firmen und vertraut ganz auf Ihre Nostalgie.