Struwwelpeters Vater

Laufzeit: 13. Mai 2009 – 15. August 2009

Heinrich Hoffmann wird 200

Das Plakat besteht aus einer Collage aus verschiedenen Struwwelpeter Darstellungen, wie auch zwei Portraits seines Schöpfers Heinrich Hoffmann. Ergänzt werden die Bildmotive durch Textinformationen zur Ausstellung.

Anlässlich des 200. Geburtstages des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann (1809 – 1894) widmet sich die Badische Landesbibliothek einer Ausstellung zum Leben und Werk des Jubilars.

Der Nachruhm Heinrich Hoffmanns beruht in allererster Linie auf dem sensationellen Erfolg seines Bilderbuchs Der Struwwelpeter, der – in mehr als vierzig Sprachen übersetzt – sich friedlich die Welt eroberte, wie Heinrich Hoffmann selbst sagte. Die Ausstellung soll nun einerseits zeigen, dass Hoffmann sehr viel mehr war als „nur“ ein Bilderbuch-Macher: nämlich ein beliebter Arzt, ein liberaler Politiker der 1848-er Zeit, der sogar im Frankfurter „Vorparlament“ saß, dem ersten auf den Willen des Volkes gestützten deutschen Parlament, und ein bedeutender – bis heute unterschätzter – politisch-satirischer Autor. 

Hoffmann selbst sah jedoch seine eigentliche Lebensleistung darin, dass er die Frankfurter Psychiatrie revolutionierte und den Neubau einer modernen, den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft genügenden psychiatrischen Klinik vor den Toren der Stadt initiierte. Er war dann auch mehr als zwei Jahrzehnte lang der Leiter dieser Anstalt. Für diesen Teil der Ausstellung ist der Pfinztaler Forscher und Sammler Ulrich Wiedmann verantwortlich.

Andererseits spielt natürlich auch der „Struwwelpeter“ in der Ausstellung eine tragende Rolle, allerdings in einer ganz ungewöhnlichen Sichtweise. Anknüpfend an einen berühmten Prozess um die Abdruckrechte des „Struwwelpeter“ hat der Freiburger Sammler Johannes Baumgartner eine Reihe äußerst seltener europäischer „Struwwelpeter“-Ausgaben zusammengestellt.

Diese Kostbarkeiten zeigen, in welch kreativer Weise im Ausland mit dem deutschen Kinderbuch umgegangen wurde. Es wird auch die  internationale Verflechtung der Kinderbuchverlage des 19. Jahrhunderts deutlich. Für Fachleute und Laien ein Augenschmaus!

Einige der in der Ausstellung gezeigten Buchtitel befinden sich als Nachdrucke im Bestand der Badischen Landesbibliothek. Für die Dauer der Ausstellung liegen diese im Lesesaal zur Ansicht bereit.

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