Herzlich Willkommen im BLBlog!
Hier finden Sie verschiedene Beiträge aus unseren breit gefächerten Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern: Interessantes, Wissenswertes, Kurioses und sicherlich die ein oder andere Überraschung aus dem Alltag der Badischen Landesbibliothek. Auch Themen, von denen die BLB als Institution betroffen ist, werden aufgegriffen, kommuniziert und kommentiert.
Recherchieren und arbeiten Sie zu Beständen der Badischen Landesbibliothek? Haben Sie einen interessanten Artikel, den Sie uns vorschlagen möchten? Wir freuen uns über Ihre Nachrichten, Anmerkungen und Fragen zu den Blogbeiträgen.
Kontakt: Barbara Bauer M.A. und Dr. Frédérique Renno
presse@blb-karlsruhe.de
ISSN 2751-9031
Klein aber fein – Die Sammlung orientalischer Handschriften in der Badischen Landesbibliothek
Geschichte der Propheten und Herrscher, um 1600, geschrieben in osmanisch-türkischer und persischer Sprache, aber in arabischer Schrift. Badische Landesbibliothek, Cod. Rastatt 201, Bl. 16v. – zum Digitalisat
Annika Stello 15.12.2023 16.45 Uhr
Nur wenige orientalische Handschriften gehören zu der ansonsten recht umfangreichen Handschriftensammlung der Badischen Landesbibliothek. Trotz seiner geringen Größe genießt der Bestand jedoch überraschend große Bekanntheit. Wie es dazu kam, soll hier im Überblick wiedergegeben werden.
Die Karlsruher Komponistin Margarete Schweikert im Jahr 1923
Margarete Schweikert in den 1920er-Jahren. Badische Landesbibliothek, Mus. Hs. 1418a,73. – zum Nachweis
Brigitte Knödler-Kagoshima 6.12.2023 18 Uhr
Margarete Schweikert (1887–1957) war eine Violinistin, Musikpädagogin und Komponistin aus Karlsruhe. Ihr musikalisches Schaffen umfasst etwa 160 Lieder, mehrere Stücke für Klavier und Orgel sowie kammermusikalische Werke. Als Musikerin trat sie in zahlreichen Konzerten im südwestdeutschen Raum auf, sowohl mit ihren eigenen Kompositionen als auch mit Stücken anderer Komponisten. Darüber hinaus war sie als Kritikerin für die Karlsruher Presse tätig und schrieb Rezensionen über Konzerte und Opernaufführungen. Seit 2004 wird der musikalische Nachlass von Margarete Schweikert in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrt.
50 Jahre Gemeindereform – 50 Jahre Landesbibliographie Baden-Württemberg
Screenshot der Landesbibliographie im Katalog plus der Badischen Landesbibliothek vom 20.11.2023.
Ein Land wächst zusammen
Gerrit Heim 28.11.2023 16.25 Uhr
Viele Landkreise feiern in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Dies tut auch die Landesbibliographie Baden-Württemberg. Auch wenn beide Ereignisse weit voneinander entfernt zu liegen scheinen, handelt es sich dabei um keinen Zufall. Am 1. Januar 1973 trat die Kreisreform in Baden-Württemberg in Kraft.
Große Verwaltungsänderungen führen manchmal zu kritischer Hinterfragung in anderen Bereichen. Denn auch die Landesbibliographien wurden bis 1973 getrennt nach Baden und Württemberg geführt. Nun erst entschlossen sich die Badische Landesbibliothek und die Württembergische Landesbibliothek, eine gemeinsame Landesbibliographie für das Bundesland zu erstellen.
Ein Grundgesetzle mit verpassten Chancen – 70 Jahre Landesverfassung Baden-Württemberg
Freiburg i. Br.: „Hände weg von Baden“, Plakat zum Volksentscheid. Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 019345 / Fotograf: Willy Pragher.
Jan-Dirk Rausch (Gastautor) 20.11.2023 15.15 Uhr
Am 19. November 1953 trat die Verfassung des Landes Baden-Württemberg in Kraft. Dies wird am 28. November 2023 in der Lobby des Stuttgarter Landtags gefeiert. Wahrscheinlich nur dort, denn die Landesverfassung ist ein nicht gerade zum Feiern geeignetes, der Öffentlichkeit kaum bekanntes Regelwerk und bei weitem nicht so populär wie die Verfassung des Bundes, das Grundgesetz, auf dessen Rechte und Garantien sich viele Menschen regelmäßig berufen, das die Zusammenarbeit von Bundestag, Bundesregierung und Bundesrat bestimmt und über das mit großer Macht das Bundesverfassungsgericht wacht, was immer wieder nach schlagzeilenträchtigen Entscheidungen die Öffentlichkeit bewegt.
Zur offiziellen Eröffnung der Schwarzwaldbahn am 10. November 1873
Erste Textseite des Lobgedichts „Zur Eröffnung der Schwarzwaldbahn“. Im November 1873. Konstanz 1873. Badische Landesbibliothek, OK 12,69. – zum Digitalisat
Frédérique Renno 10.11.2023 17.50 Uhr
Am 10. November 1873, also heute vor 150 Jahren, wurde die Schwarzwaldbahn offiziell eröffnet und war nun auf ihrer gesamten Länge von Karlsruhe bis Konstanz am Bodensee befahrbar. Dieses Ereignis wurde in der Presse, aber auch in der Literatur wahrgenommen und entsprechend gewürdigt. Aber lesen Sie selbst...
Clara Schumann in Karlsruhe
Portrait Clara Schumann, Lithographie nach dem Foto von C. von Jagemann Wien 1866 von W. J. Morgan & Co. Cleveland. Das Portrait befindet sich im Besitz des Verfassers dieses Beitrags.
Wolfgang Seibold (Gastautor) 24.10.2023 10.15 Uhr
Am 1. Februar 1839 kam die berühmte Pianistin Clara Schumann (1819–1896) auf ihrer zweiten Parisreise zum ersten Mal nach Karlsruhe; als Quartier bezog sie den Englischen Hof am Marktplatz. Tags darauf spielte sie im Schloss vor Großherzogin Sophie von Baden (1801–1865). Anfang der 1850er Jahre lernte sie Johann Wenzel Kalliwoda und seinen Sohn Wilhelm kennen, als sie am 23. Juli 1851 mit ihrem Mann, dem Pianisten und Komponisten Robert Schumann, auf der Durchreise in Baden-Baden Station machte. Dann folgen zeitlich die Jahre, aus denen ihre acht Briefe im Konvolut in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe stammen.
Digitalisierung und Volltexterkennung der ehemals Reichenauer Inkunabeln
Digitalisat und Volltext des Bernhard von Clairvaux zugeschriebenen Speculum de honestate vitae (Spiegel über die Ehrbarkeit des Lebens) sind in unseren Digitalen Sammlungen Seite an Seite verwendbar. Speculum de honestate vitae. Basel: Martin Flach um 1472-74. Badische Landesbibliothek, Dg 46. – zum Digitalisat
Katharina Ost 13.10.2023 15.45 Uhr
Katharina Ost ist Projektmitarbeiterin an der Badischen Landesbibliothek und arbeitet in einem Projekt zu den Reichenauer Inkunabeln. In diesem Projekt, das von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg gefördert wird, werden die in der Badischen Landesbibliothek befindlichen Inkunabeln Reichenauer Provenienz digitalisiert und mit qualitativ verbesserten Metadaten online verfügbar gemacht.Was dabei genau ihre Aufgaben sind, erfahren Sie in diesem Interview.
Zur Eröffnung der neuen Ausstellung: Max Reger und sein Interpret Karl Straube
Max Reger, Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 (1900), Notenhandschrift für Karl Straube, S. 1
Max-Reger-Institut, Mus. Ms. 204 – erworben 2017
Jürgen Schaarwächter (Gastautor) 30.9.2023 13 Uhr
Max Reger und Karl Straube: Gerade aus Sicht vieler Organisten bilden die zwei Männer eine unauflösliche Einheit. Wie weitgehend die beiden Künstler miteinander verwoben waren, versuchen wir in dieser Ausstellung zu skizzieren, die seit dem 27. September 2023 in der Badischen Landesbibliothek zu sehen ist.
Ausstellungsrückblick: Mit der Schwarzwaldbahn an den Bodensee
Ewald Keil: Vom Rhein längs der Schwarzwaldbahn zum Bodensee und Rheinfall. München 1928
121 E 976 - Zum Digitalisat
Barbara Bauer 26.9.2023 11.35 Uhr
Am 16. September 2023 ist die Ausstellung „Mit der Schwarzwaldbahn an den Bodensee. Tourismuswerbung im Wandel“ zu Ende gegangen. Aus diesem Anlass werfen wir einen letzten Blick zurück auf die Ausstellung und ziehen Bilanz.
Revolution in Baden? Der Oberbadische Aufstand 1923
Adam Remmele (1877–1951). Quelle: Generallandesarchiv Karlsruhe, 231 Nr. 2937 (869). – zum Digitalisat
Michael Fischer 19.9.2023 18.40 Uhr
Das Jahr 1923 gilt gemeinhin als das „Krisenjahr“ der Weimarer Republik, in dem eine ganze Reihe von Ereignissen die Grundfesten der jungen Republik erschütterten, zum Beispiel die Besetzung des Ruhrgebiets durch die französische Armee und der anschließende „Ruhrkampf“, Wirtschaftskrise und Hyperinflation, der kommunistische Umsturzversuch im sog. „Deutschen Oktober“, der Hitler-Ludendorff-Putsch. Auch im Badischen Oberland eskalierte im September 1923 ein aus der prekären sozialen und wirtschaftlichen Situation geborener Konflikt zwischen der Arbeiterschaft aus Lörrach und weiteren Ortschaften in der Umgebung mit den lokalen Unternehmern zu einem bürgerkriegsähnlichen Aufstand unter kommunistischer Führung.
Was macht eigentlich eine Papierrestauratorin?
Sorgfältiges Befestigen der Reichenauer Fragmente mit Leinenfäden. Foto: Badische Landesbibliothek
Magdalena Liedtke und Christiane Schwab 13.9.2023 12 Uhr
Magdalena Liedtke (ML) und Christiane Schwab (CS) sind Restauratorinnen in der Badischen Landesbibliothek. Wie sie zu diesem Beruf gekommen sind, was ihnen daran Freude bereitet und sie vor Herausforderungen stellt, was viele Menschen nicht über ihre Tätigkeiten wissen und welche spannenden Ereignisse sie schon erlebt haben, erfahren Sie im folgenden Interview.
130 Jahre Mädchengymnasium in Karlsruhe
Ausgabe des Landboten vom 21. September 1893, S. 2. – zum Digitalisat
Frédérique Renno 2.9.2023 15.25 Uhr
Anlässlich des 130. Geburtstags werden anhand der Berichterstattung in zeitgenössischen badischen Zeitungen die Reaktionen und Aufnahme der Gründung des ersten Mädchengymnasiums in Deutschland veranschaulicht, das im September 1893 eröffnet wurde.
Nachlass Friedrich Lautenschlager
Friedrich Lautenschlager.
Passfoto 1953
Julia von Hiller 15.8.2023 12.40 Uhr
Viele Jahrzehnte lag ein Teilnachlass von Friedrich Lautenschlager, Direktor der Badischen Landesbibliothek in den Jahren 1936 bis 1955, in einem Wohnzimmerschrank seiner Witwe Margarete. Vor kurzem wurde er der Badischen Landesbibliothek übergeben. Dazu gehören Unterlagen aus Lautenschlagers Studienzeit, Aktenstücke betreffend die Badische Landesbibliothek, Ausweispapiere und andere persönliche Unterlagen, außerdem Kondolenzschreiben und Zeitungen. Spannende Dokumente aus sehr schwierigen Zeiten!
Mannheims erste Gartenschau 1907
Das Plakat der Ausstellung im Jahr 1907 „Löwe von Kurpfalz“. In: Friedrich Walter/Hermann Schade: Mannheim 1907. Ein Gedenkbuch über das Jubiläumsjahr und seine Ausstellung. Mannheim 1907, S. 29.
Badische Landesbibliothek, Signatur O 51 B 15
Felix Geisler 1.8.2023 14.50 Uhr
In diesem Jahr findet die Bundesgartenschau (BUGA) in Mannheim statt. Vom 14. April bis zum 8. Oktober 2023 bietet sie zahlreiche Attraktionen und Veranstaltungen zwischen Blumenschau, Gartenbauausstellung, Sommerfest und Experimentierfeld. Schwerpunkte liegen in der Gestaltung und Entwicklung von Parks und Gärten in der Stadt, in der Ausstellung und Organisation von Kunst und Kultur sowie in der Präsentation von innovativen Konzepten für nachhaltige Stadtentwicklung in den Bereichen Umwelt, Klima, Energie und Nahrungssicherung. Die diesjährige Bundesgartenschau ist aber nicht die erste Veranstaltung dieser Art in Mannheim. Bereits die Internationale Kunst- und Gartenbauausstellung 1907 zum 300-jährigen Stadtjubiläum Mannheims war ein herausragendes Ereignis, das die Besucher und Besucherinnen in eine Welt voller Schönheit und Kreativität entführte.
Hyperinflation 1923 – Ein deutsches Trauma
Reichsbanknote über fünf Billionen (5.000.000.000.000) Mark von 1923. Der Wert entspricht 5 Rentenmark nach dem Wechselkurs vom 15. November 1923. Quelle: Wikipedia Commons
Gerrit Heim 21.7.2023 14.45 Uhr
Inflation – kaum ein ökonomischer Fachbegriff löst in Deutschland so zuverlässig Emotionen aus. Während sich viele europäische Gesellschaften über einen längeren Zeitraum mit konstant hohen Preissteigerungsraten arrangieren, löst in Deutschland jede Veränderung der Nachkommastelle ein mediales Echo aus. Dahinter steckt nicht zuletzt eine kollektive Inflationsangst, die auf ein einschneidendes Ereignis in der deutschen Geschichte zurückgeht: die Hyperinflation von 1923.
Wegbereiterinnen für das Frauenstudium in Baden und Deutschland: Katharina Windscheid, Marie Gernet, Ida Hyde und Anna Gebser
Katharina Windscheid. Quelle: Illustrierte Zeitung. Leipzig u.a. – 102 (1894), Nr. 2646, S. 288. Badische Landesbibliothek, Signatur ZC 65,102.1894
Brigitte Knödler-Kagoshima 30.6.2023 17 Uhr
Im 19. Jahrhundert strebten Frauen vermehrt danach, Zugang zu einer höheren Schulbildung und zu einem Universitätsstudium zu erlangen. Eine führende Rolle bei dieser Entwicklung nahm das Großherzogtum Baden mit seinen beiden Landesuniversitäten in Heidelberg und Freiburg ein. Im Folgenden werden die vier Frauen vorgestellt, die als erste Frauen an der Universität Heidelberg promovierten und dadurch zu Wegbereiterinnen für das Frauenstudium in Baden und Deutschland wurden.
„Gegen Schmutz und Schund“ – die Bücherverbrennung in Karlsruhe am 17. Juni 1933
Morgenausgabe des Badischen Beobachters vom 16. Juni 1933, S. 6. – zum Digitalisat
Frédérique Renno 16.6.2023 18 Uhr
Dieses Jahr gab es bereits zahlreiche Gedenkveranstaltungen und Erinnerungsprojekte zu den Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten: Zwischen März und Oktober 1933 warfen die Nationalsozialisten an über 160 Orten Werke der von ihnen verfemten Bücher ins Feuer. Ein unrühmlicher Höhepunkt war die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in etwa zwanzig deutschen Universitätsstädten, die von der Öffentlichkeit mit großer Aufmerksamkeit begleitet wurde. Werke aus Kunst, Wissenschaft und Philosophie, Politik, Lyrik und Romanliteratur wurden – von sogenannten „Feuersprüchen“ begleitet – den Flammen übergeben.
„Another Level“ – neues Außenmobiliar im Skulpturengarten der Badischen Landesbibliothek
Das neue Außenmobiliar „Another Level“ von Julius Bläser und Severin Geißler (Hochschule für Gestaltung Karlsruhe). © Foto: Oliver-Selim Boualam
Julius Bläser und Severin Geißler (Gastautoren) 12.6.2023 16.40 Uhr
Im Frühjahr 2023 wurde das neue Außenmobiliar „Another Level“ von Julius Bläser und Severin Geißler, Absolventen der Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, im Skulpturengarten der Badischen Landesbibliothek realisiert. Es soll als Ort zum Verweilen, als neuer Treffpunkt und als Bühne für Veranstaltungen, Lesungen und Vorträge im öffentlichen Raum dienen. Über das Projekt sprechen die beiden Designer in folgendem Interview.
Von Frauen, Küchen und der Geschlechtsspezifik eines Raumes in der Werbung
Werbeanzeige der Firma bulthaup, in: Schöner Wohnen, 8/1990, S. 27. – zum Katalog
Katharina Bauer (Gastautorin) 2.6.2023 18.40 Uhr
In diesem Text soll es in erster Linie um Frauen gehen. Dennoch möchte ich ihn mit einem Mann beginnen: Besagter Herr hat viel zu tun. Er schnippelt, brät und wäscht in gleich dreifacher Ausführung frische Zutaten, die über den modernen Küchenblock der Firma bulthaup verteilt liegen. Sein Erscheinungsbild unterstreicht, dass er sich wohl häufig hinter dem Herd aufhält und sich bestens auskennt. Was heute normal erscheint, ist im Jahr 1990 ziemlich modern. Denn die Konnotation der Küchenwerbung ist bis dahin vor allem eines: weiblich.
Deutsche Digitale Bibliothek #relaunched und der Beitrag der Badischen Landesbibliothek
Screenshot der Deutschen Digitalen Bibliothek. – zur Webseite
Gerrit Heim 8.5.2023 18.10 Uhr
Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) ist ein Kooperationsprojekt, das die Bestände und Sammlungen zahlreicher teilnehmender Kultureinrichtungen unter einem virtuellen Dach vereint: Sie ermöglicht damit die kostenfreie Recherche im digitalisierten kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands für alle Nutzerinnen und Nutzer.
Neu entdeckt: eine unbekannte Zeichnung der Künstlerin Marie Ellenrieder
Eine bislang unbekannte Zeichnung der Künstlerin Marie Ellenrieder von 1849. – zum Digitalisat
Edwin Fecker (Gastautor) und Annika Stello 2.5.2023 12.25 Uhr
Unverhofft kommt oft – das gilt auch in Bibliotheken. Als vor kurzem einige handschriftliche Dokumente elektronisch verzeichnet wurden, deren Existenz zwischen einer größeren Menge gedruckter Bücher bisher unbeachtet geblieben war, ereignete sich wieder einmal ein solch unverhoffter Moment. Zwischen den von außen unscheinbaren Blättern und Büchlein fand sich auch ein Album mit eingeklebten Kunstpostkarten des 19. Jahrhunderts (Karlsruhe, BLB, K 3293 IV 21). Es ist auf den ersten Blick dekorativ, aber ansonsten nicht allzu bemerkenswert. Etwas ganz Besonderes stellt jedoch das allererste eingeklebte Bild des Albums, eine aquarellierte Zeichnung, dar.
10 Jahre Lesebühne in der Badischen Landesbibliothek
Der Gastgeber der Lesebühne Stefan Unser voller Vorfreude auf die Benefizveranstaltung für die Ukraine im Mai 2022
Stefan Unser 25.4.2023 17.10 Uhr
Seit dem Frühjahr 2013 begrüßt der Gründer der Lesebühne Stefan Unser, IT-Mitarbeiter der Badischen Landesbibliothek und ehrenamtlicher Organisator der Slam-Veranstaltungen des KOHI Kulturraum e.V., Poetry Slam-Künstlerinnen und -Künstler sowie Gäste im Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, seit 2018 gemeinsam mit dem Karlsruher Slam-Poeten Moritz Konrad. Anlässlich dieses Jubiläums blickt Stefan Unser in seinem Blogbeitrag auf zehn Jahre Lesebühne zurück.
Die Landesmutter Großherzogin Luise von Baden
Luise Großherzogin von Baden (1838–1923). Porträtgemälde von Franz Xaver Winterhalter 1856. Quelle: Wikimedia Commons
Ludger Syré (Gastautor) 21.4.2023 16.25 Uhr
Am 23. April 2023 jährt sich zum hundertsten Mal der Todestag der Großherzogin Luise von Baden (1838–1923). An der Seite ihres Mannes, Großherzog Friedrich I. von Baden (1826–1907), füllte sie über 50 Jahre die Rolle der badischen Landesmutter aus und genoss im überwiegenden Teil der Bevölkerung Ansehen und Beliebtheit. Worauf lässt sich ihre Popularität zurückführen, was waren ihre nachhaltigen Verdienste?
Was macht eigentlich ein Systembibliothekar?
Ralf Weber, Systembibliothekar an der Badischen Landesbibliothek
Ralf Weber 14.4.2023 15 Uhr
Ralf Weber ist Systembibliothekar in der Badischen Landesbibliothek. Wie er zu diesem Beruf gekommen ist, was ihm daran Freude bereitet und ihn vor Herausforderungen stellt, was viele Menschen nicht über seine Tätigkeiten wissen und welche skurrilen Fragen er schon während seiner gelegentlichen Dienste an der Information beantwortet hat, erfahren Sie im folgenden Interview.
Abschluss des Digitalisierungsprojekts zur Bildungsgeschichte
Bericht über die Gründung der Polytechnischen Schule in der Karlsruher Zeitung vom 18. Oktober 1825. – zum Digitalisat
Gerrit Heim 31.3.2023 16.25 Uhr
Im Jahr 2025 wird das 200-jährige Bestehen der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, dem Vorläufer des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), gefeiert. Die Entwicklung von dieser Schulgründung Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum heutigen KIT wirft ein spannendes Schlaglicht auf die deutsche Bildungsgeschichte. Das Jubiläum wird Anlass sein, Geschichte und Gegenwart des KIT in den Fokus der historischen Bildungsforschung zu rücken.
Zwischen Emanzipation und Sexualisierung – Mode in den 1960er und 1970er Jahren
Titelbild der burda Moden-Ausgabe vom Mai 1970
Wanda Metzger (Gastautorin) 21.3.2023 11.45 Uhr
Jeden Tag entscheiden wir, was wir heute tragen, wie wir uns präsentieren und was wir mit unserer Kleidung ausdrücken wollen. Sich vor den Blicken anderer zu schützen oder eben diese auf sich zu ziehen, sich dem Anlass entsprechend zu kleiden oder durch den Bruch von Erwartungen zu rebellieren – jeden Tag stehen wir vor unserem Kleiderschrank und somit auch vor zahlreichen Möglichkeiten.
Zur Eröffnung der Lernwerkstatt
Die Lernwerkstatt: gemeinsam.flexibel.kreativ
Maren Krähling-Pilarek 13.3.2023 15 Uhr
Haben Sie heute schon etwas gelernt? Sicher, nebenbei lernt man immer etwas. Aber wie sah Ihr letzter richtiger Aha-Moment aus? Wann merkten Sie zuletzt, dass Sie nicht nur etwas Neues erfahren, sondern einen Moment hatten, in dem Ihnen eine Erkenntnis gleichsam einen Kick im Gehirn und einen Glücksmoment beschert hat? Solche Momente wollen wir in der Lernwerkstatt ermöglichen.
Zum 100. Geburtstag von Italo Calvino
Italo Calvino: Wenn ein Reisender in einer Winternacht. Roman. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Frankfurt am Main 2013, Cover. – zum Katalog
Aldo Venturelli (Gastautor) 1.3.2023 11.30 Uhr
Italo Calvino ist ohne Zweifel einer der wichtigsten Schriftsteller in der gegenwärtigen italienischen Literatur. Auch außerhalb von Italien, besonders in den USA, sind seine Werke sehr erfolgreich und verhelfen ihm zu internationaler Bekanntheit.
Geheimnissen alter Bücher auf der Spur – technische Hilfsmittel für die Forschung
Einsatz des Digitalmikroskops bei einem alten gedruckten Buch mit stark vergrößertem Textausschnitt auf dem Laptop
Frédérique Renno 17.2.2023 18 Uhr
Alte Bücher haben ihren ganz eigenen Charme. Viele sind abgenutzt, haben leichte Schäden und deutliche Gebrauchsspuren, manche sind nur noch in Teilen erhalten, einige riechen ein wenig seltsam, manchmal sind sie auch vollständig verloren gegangen und nur indirekt etwa über Zitate oder Verweise in anderen Büchern überliefert. Aber eines verbindet sie: Sie erzählen Geschichte(n).
Zur Geschichte der Fliegerei – die Büchersammlung des Luftfahrthistorikers Kurt Möser
Der kleine Uhu als Modellbausatz in der dritten Version. Bildrechte bei Graupner und UHU
Kurt Möser (Gastautor) 8.2.2023 17.40 Uhr
In meinem Alter muss man lernen, loszulassen. Mein Onkel, der Graphiker Fritz Möser, hat mir die Bedeutung des Verfahrens „Vorlass“ beigebracht. Interessante Bestände sollten nicht erst nach dem Tod des Sammlers in die richtigen – öffentlichen – Hände kommen, sondern vorher. Daran habe ich mich gehalten.
90 Jahre NS-Machtergreifung: Der 30. Januar 1933 im Spiegel badischer Zeitungen
Titelblatt der Morgenausgabe der Badischen Presse vom 31. Januar 1933. – zum Digitalisat
Frédérique Renno 30.1.2023 17 Uhr
Heute vor 90 Jahren, am 30. Januar 1933, wurde Adolf Hitler vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichskanzler des Deutschen Reiches ernannt. Hitler übernahm damit die Führung einer Koalitionsregierung aus der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Es waren turbulente Zeiten, in denen sich die Ereignisse förmlich überschlugen.
Johann Wenzel Kalliwoda in Donaueschingen und Karlsruhe
Gustav Schlick: Johann Wenzel Kalliwoda (1801–1866). Leipzig [um 1850].
Badische Landesbibliothek, K 3170,D,1. - zum Digitalisat
Brigitte Knödler-Kagoshima 19.12.2022 12 Uhr
Am 19. Dezember 1822 – also vor 200 Jahren – trat Johann Wenzel Kalliwoda (1801–1866) seinen Dienst als Hofkapellmeister am Fürstlich Fürstenbergischen Hof in Donaueschingen an. Das Datum des Dienstbeginns geht aus einem offiziellen Dekret der Hofverwaltung hervor, in dem der Musiker und Komponist zum Hofkapellmeister ernannt wurde. Kaum jemand ahnte damals, dass seine Anstellung bei Hofe bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1866 währen sollte.
Wer war Johann Wenzel Kalliwoda? Wo werden seine Werke heute aufbewahrt? Und wie können seine Werke eingesehen werden?
Vom Nibelungenlied zu einem Crossover an Reiseberichten, Chroniken und Rechtsbüchern
Badische Landesbibliothek, Cod. Donaueschingen 738, 1r - zum Digitalisat
Luise Czajkowski und Katrin Sturm (Gastautorinnen) 13.12.2022 13 Uhr
Das DFG-Projekt zur Neukatalogisierung der ehemals Donaueschinger Handschriften in der Badischen Landesbibliothek geht in seine dritte Runde.
Die „Violinschule“ von Leopold Mozart in der Badischen Landesbibliothek
Porträt von Leopold Mozart aus seinem Werk „Violinschule“
Badische Landesbibliothek, Signatur M 32563 RH
Brigitte Knödler-Kagoshima 29.11.2022 12 Uhr
Die Badische Landesbibliothek hat im November 2022 die „Violinschule“ von Leopold Mozart in der zweiten Auflage aus dem Jahr 1770 als Geschenk aus Privatbesitz erhalten. Die großzügige Schenkung von Helmut Mink (Rheinau-Freistett) ergänzt die Sammlungen der Badischen Landesbibliothek vorzüglich, da umfangreiche historische und aktuelle Bestände zu Mozart vorhanden sind. Frühe Notendrucke aus der Entstehungszeit finden sich insbesondere auch in der Musikaliensammlung, die 1999 aus der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen übernommen wurde.
Tutanchamun in Karlsruhe
Howard Carter: Tut-ench-Amun. Bd. 1-3. Leipzig 1924-1934, Vorderdeckel
Badische Landesbibliothek 66 A 223,1-3
Zum 100. Jahrestag der Entdeckung des Pharaonengrabes
Julia von Hiller 3.11.2022 10 Uhr
Am 4. November 1922 kam Howard Carter morgens an die Grabungsstelle im Tal der Könige und wurde von einem gespannten Schweigen seiner Mitarbeiter erwartet. Sie waren auf eine Treppenstufe im natürlichen Fels gestoßen und warteten nun ab, was ihr Chef über das weitere Vorgehen entscheiden würde. Carter ließ die Treppe freilegen und traf auf ein unversehrtes Pharaonengrab der 18. Dynastie, das Grab des Tutanchamun. Nie vorher hatte ein Archäologe ein noch ungeöffnetes Grab gefunden, immer waren vorher schon Grabräuber dagewesen. Dieses war randvoll gefüllt mit Gegenständen aus Gold: eine Weltsensation. Was haben die Menschen in Karlsruhe davon mitbekommen? Hat das überhaupt jemanden interessiert in jener Stadt, auf deren Marktplatz ihr Stadtgründer unter einer Pyramide begraben liegt?
Der „Gutsch-Fritzle“ und die Karlsruher Nachrichten
Titelblatt der Erstausgabe der Karlsruher Nachrichten vom 1. Juni 1870.
Michael Fischer 24.9.2022 12 Uhr
Heute vor 125 Jahren verstarb der Karlsruher Hofbuchdrucker, Mundartdichter und Publizist Friedrich Gutsch jun. (1838–1897) in seiner Geburtsstadt. Gutsch wurde am 30. November 1838 als jüngster Sohn des Buchdruckers Friedrich Gutsch sen. in Karlsruhe geboren. Nach dem Besuch einer höheren Schule nahm er eine Schreinerlehre auf (...)
Richard Willstätter zum 150sten Geburtstag
Richard Willstätter 1923. - Quelle: Wikipedia
Michael Mönnich (Gastautor) 13.8.2022 8.30 Uhr
Nachdem er 1938 vor den Verfolgungen des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland in die Schweiz geflohen war, schrieb der Chemienobelpreisträger und gebürtige Karlsruher Richard Willstätter in seinem Tessiner Exil seine Autobiographie. Sie erschien posthum und gibt interessante persönliche Einblicke in ein deutsches Forscherleben in sehr bewegten Zeiten während dreier politischer Systeme. Sie findet sich auch im Bestand der Badischen Landesbibliothek (1. Aufl. 1949 und 2. Aufl. 1958).
100 Jahre deutsche Nationalhymne – „Das Lied der Deutschen“ im Spiegel der badischen Presse
Almut Ochsmann (Gastautorin) 11.8.2022 8.30 Uhr
„Einigkeit und Recht und Freiheit“, den Anfang unserer Nationalhymne, haben wir fast täglich in der Hand: Er ist auf dem Rand der deutschen 2-Euro-Münzen eingeprägt. Diese demokratischen Grundsätze scheinen uns in Deutschland eine Selbstverständlichkeit zu sein. Doch das war nicht immer so. Badische Zeitungen aus den Digitalen Sammlungen der BLB erzählen die wechselvolle Geschichte der Nationalhymne.
Wir feiern Johannes Reuchlin!
Kira Epple 2.8.2022 7.30 Uhr
Anlässlich des 500. Todestags des Humanisten Johannes Reuchlin (1455–1522) veröffentlicht die Badische Landesbibliothek eine virtuelle Ausstellung und feiert damit sein Lebenswerk. Bekannt wurde Johannes Reuchlin durch seine Arbeit mit der hebräischen Sprache, seine Verdienste im christlich-jüdischen Dialog und durch seine große Bibliothek, deren Reste im Bestand der Badischen Landesbibliothek erhalten sind. Alle zwölf noch bekannten Handschriften aus Reuchlins Besitz sind vollständig digitalisiert und in den Digitalen Sammlungen zu finden. Durch die Erschließung einer neuen Wissenschaft, der Hebraistik, steht Johannes Reuchlin beispielhaft für die Epoche der Renaissance. Sein Leben war geprägt von verschiedenen beruflichen Tätigkeiten, so war er Jurist, Diplomat, Philologe, Philosoph, Gräzist und Hebraist. Heute gilt er vor allem auch als Vorreiter religiöser Toleranz.
Wie war's denn so? Ein Karlsruher Heldengespräch
Aufzeichnung sowie Übertragung ins Neuhochdeutsche.
30.6.2022 13.15 Uhr
Die Szene spielt am Mittag des 24. Juni 2022. Wigalois vom Rade, ein Artusritter, ist zurück im Handschriften-Tresor der Badischen Landesbibliothek. Die treuen Gefährten auf den Regalböden unter und über ihm befragen ihn zu seinen Erlebnissen auf der Tagung, die seinetwegen am 23. und 24. Juni 2022 in der Badischen Landesbibliothek stattgefunden hat.
Tüchtig und belesen. Friedrich Valentin Molter zum 300. Geburtstag
Carlsruher Beyträge zu den schönen Wissenschaften. Bd. 1 (1760). Frontispiz. Badische Landesbibliothek, Gym Z 7
Julia von Hiller 22.6.2022 19.35 Uhr
Ein tüchtiger und belesener Mann war das, ein kluger Manager der Karlsruher Hofbibliothek und ein Gelehrter, der auch etwas aus ihr zu machen wusste: Am 1. Juli 2022 jährt sich zum 300. Mal der Geburtstag von Friedrich Valentin Molter. Als derjenige, der erstmals allen Gebildeten von Stadt und Land Zugang zu den Buchbeständen im Schloss eröffnete, der dafür sorgte, dass die wichtige aktuelle Literatur in Karlsruhe auch vorhanden war, und der fachkundig mit Forschern aus aller Welt über die historischen Schätze sprach, hat er die Grundlage für das geschaffen, was heute die Badische Landesbibliothek ihren Nutzern aus nah und fern bieten kann.
Clara Faisst zum 150. Geburtstag
Clara Faisst in ihrem Musikzimmer mit zwei Flügeln in der Kriegsstraße 75 in Karlsruhe.
Foto, um 1936. Badische Landesbibliothek, Signatur Mus. Hs. 1420a
Brigitte Knödler-Kagoshima 22.6.2022 9 Uhr
Clara Mathilde Faisst (1872–1948), deren 150. Geburtstag wir am 22. Juni 2022 feiern, war eine vielseitig begabte Künstlerin und wirkte als Komponistin, Musikpädagogin, Pianistin und Dichterin. Geboren wurde sie 1872 in Karlsruhe, wo sie am Großherzoglichen Konservatorium ihre erste musikalische Ausbildung erhielt. Nach Abschluss ihres Studiums in Berlin lebte sie ab 1901 wieder in ihrer Heimatstadt. Die Hauskonzerte in ihrer Wohnung waren ein wichtiger Teil des Karlsruher Musiklebens. Ihre Vokal- und Instrumentalwerke wurden in Karlsruhe öffentlich aufgeführt, teilweise erschienen sie auch im Druck. Zu ihrem Freundeskreis gehörten Persönlichkeiten wie Max Bruch, Hans Thoma, Willy Rehberg, Albert Schweitzer und Wilhelm Furtwängler.
Olympia 1936
Georg Alexander Mathéy und sein künstlerischer Beitrag zu den Olympischen Sommerspielen in Berlin
Alexandra Kankeleit Berlin (Gastautorin) 15.6.2022 16.40 Uhr
Zur englischen Version
Die Badische Landesbibliothek verfügt seit 1993 über einen großen Teil des Nachlasses von Georg Alexander Mathéy (1884–1968). Der deutsche Künstler lebte seit 1931 mit seiner griechischen Frau Polyxene in Athen, bis er Griechenland im Dezember 1940 kriegsbedingt verlassen musste. Im Sommer 1936 beteiligte er sich mit großformatigen Bildern von antiken Stätten in Griechenland an der Ausstellung „Sport der Hellenen“, die während der Olympischen Spiele in Berlin gezeigt wurde und in nur sechzehn Tagen 100.000 Besucher zählte.
Leben und Schreiben im rauhen Schwarzwald
Cod. St. Georgen 65, Bl. 1ra: Schenkungseintrag, aus dem hervorgeht, dass es eine Büchersammlung im siechhuß (Krankenstube) des Villinger Klarissenklosters gab
Werner Hoffmann 24.05.2022 9.54 Uhr
Die Handschriften des Villinger Bickenklosters. Ergebnisse aus dem Projekt zur Erschließung der St. Georgener Handschriften in der BLB Karlsruhe
Seit August 2019 werden in einem Gemeinschaftsprojekt der Handschriftenzentren Stuttgart und Leipzig mit der Badischen Landesbibliothek (BLB) die Handschriften aus dem Benediktinerkloster St. Georgen im Schwarzwald digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen.
Nur sehr wenige der ca. 110 Handschriften sind in St. Georgen selbst entstanden, der allergrößte Teil gelangte über Erwerbungen des 17. und 18. Jahrhunderts dorthin. Von wo und auf welchen Wegen sie in das Kloster kamen, lag zu Projektbeginn für die meisten Handschriften völlig im Dunklen. Mittlerweile sehen wir nun deutlich klarer und wissen, dass die meisten Bände aus Frauenklöstern in Westschwaben und dem Bodenseeraum stammen. Eine ganz besondere Bedeutung kommt dabei dem sogenannten Bickenkloster in Villingen am Ostrand des Hochschwarzwalds zu: Diesem franziskanischen Schwesternkonvent konnten bislang besonders viele der St. Georgener Handschriften zugewiesen werden. Aus ihnen lässt sich nun ein völlig neues Bild für die dortige Handschriftenproduktion und Lesekultur in der Zeit zwischen 1480 und 1530 rekonstruieren, ein neuer Baustein für die Literatur- und Frömmigkeitsgeschichte des deutschen Südwestens.
Geschafft! Keine einzige unkatalogisierte Note mehr!
Musikdruck aus der Schlossbibliothek Baden-Baden (Bad MusDr S 2189). - Zum Digitalisat
Julia von Hiller 2.5.2022 19.40 Uhr
Es ist so weit: Bei uns in der BLB gibt es keine einzige handgeschriebene oder gedruckte Musiknote mehr, die nicht weltweit nachgewiesen wäre! Keine Viertelnote, keine halbe Note und ganze Noten erst recht nicht. Wir haben die Katalogisierung sämtlicher bei uns vorhandenen Notenmaterialien vollständig abgeschlossen. Dank an das RISM-Team München für die fantastische Zusammenarbeit und Gratulation an das gleichsam nur „nebenberuflich“ in der Erschließung tätige Expertenteam um Janina Späth zu seiner wunderbaren Leistung.
Herzlichen Glückwunsch Baden-Württemberg
Die Zeitung Das Neue Baden vom Mai 1947
Jana Schütte 25.4.2022 15 Uhr
Am 25. April 1952 rief Reinhold Maier (FDP/DVP) in Stuttgart den Südweststaat aus und somit wurde aus den Ländern Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern ein neues Bundesland. Am heutigen Tag feiert Baden-Württemberg also seinen 70. Geburtstag.
Adolf Geck – ein Leben für die Sozialdemokratie in Baden
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe {231 Nr. 2937 (687)} Bild 1 Permalink: www.landesarchiv-bw.de/plink/
Gerrit Heim (Gastautor) 13.4.2022 7 Uhr
Vor 70 Jahren verstarb mit Adolf Geck der erste in die Zweite Kammer des Badischen Landtags gewählte Sozialdemokrat – 1905/06 wurde er sogar Mitglied des Landtagspräsidiums. Geck verkörpert die Biografie eines Sozialdemokraten aus dem von ihm so bezeichneten „Heldenzeitalter der Partei“ wie kaum ein anderer.
Als eines von acht Kindern eines Gastwirts 1854 in Offenburg geboren, absolvierte er das Progymnasium als Klassenbester. Das anschließende Studium des Bauingenieurwesens in Karlsruhe brach er jedoch 1878 ohne Abschluss ab. Stattdessen wandte er sich der Arbeiterbewegung zu. In der Auseinandersetzung zwischen Sozialdemokratie und Reichsregierung im Zuge der Sozialistengesetze kämpfte Adolf Geck für seine Überzeugungen...
Günther Klotz – der „OB mit Herz und Humor“
Michael Fischer 7.4.2022 7 Uhr
So ziemlich jeder Karlsruher kennt sie und fast jeder war schon mal dort: die Günther-Klotz-Anlage zwischen Südweststadt und Grünwinkel mit ihren Grünanlagen, der hindurchfließenden Alb, einem Spielplatz, kleinen Seen, einer Skateanlage und vielem mehr. Im Volksmund wird sie liebevoll „Klotze“ genannt. Ihr Namensgeber war der legendäre Karlsruher Oberbürgermeister Günther Klotz, dessen Todestag sich am 7. April 2022 nun zum fünfzigsten Mal jährt.
Krieg in der Ukraine
Julia von Hiller 26.2.2022 16 Uhr
Die Badische Landesbibliothek verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine aufs Schärfste. Wir sind in Gedanken bei denen, die nun um ihr Leben fürchten und erleben müssen, dass ein völkerrechtswidriger Krieg ihr Land mit Tod und Zerstörung überzieht. Wir als Badische Landesbibliothek mit einer eigenen Kriegszerstörungsgeschichte machen darauf aufmerksam, dass bei den Angriffen des russischen Militärs auf die ukrainischen Städte auch das reiche Kulturerbe des Landes in höchstem Maß bedroht ist.
Auktionspech und Schaustellerzettel
Julia von Hiller 9.2.2022 18 Uhr
Am 14. Oktober 2021 wurden bei Kiefer Buch- und Kunstauktionen in Pforzheim zweiundzwanzig Schaustellerzettel verauktioniert. Viele dieser Zettel zu Darbietungen von Akrobaten, Zauberern und Sängerinnen, zu Präsentationen von Menschen, Tieren und Kunstobjekten etc. gehören nach Karlsruhe, wo sie in den Jahren 1831 bis 1833 zum Einsatz gekommen sind. Deshalb haben wir uns in der BLB sofort brennend dafür interessiert, sind der Sache nachgegangen und haben auf die Zettel geboten.
Abgesang auf die Plastiktüte
Julia von Hiller 31.12.2021 13 Uhr
Jetzt ist sie endgültig verboten: die Plastiktüte. Aus Sicht der Bestandserhaltung ist das zu bedauern. Wie oft bringen uns Benutzerinnen Bücher zurück, die bei unerwartetem Regenguss den Hin- oder Rücktransport im Stoffbeutel nur nass überstanden haben und denen auch das Bügeln feuchter Seiten nicht geholfen hat. Unserer BLB-Plastiktüte widmen wir einen Abgesang.
Die RAF und die BLB
Julia von Hiller 23.11.2021 22 Uhr
Am 7. April 1977, morgens auf der Fahrt zum Dienst am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback von Terroristen der Roten Armee Fraktion ermordet. Die Badische Landesbibliothek hatte ihnen die Literatur zur Verfügung gestellt, die sie zur Vorbereitung der Tat benötigten.
Zum Start eines neuen Digitalisierungsprojekts: Verkehr und Mobilität in Baden
Jana Madlen Schütte 29.10.2021 11.30 Uhr
Ein neues Digitalisierungsprojekt an der Badischen Landesbibliothek widmet sich dem Thema Verkehr und Mobilität in Baden. Zur Erforschung des Themenspektrums wird eine breite Quellenbasis digital zur Verfügung gestellt, die insbesondere für wirtschafts- und sozialgeschichtliche Fragestellungen und für die Alltagsgeschichte des 19. Jahrhunderts sowie die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Fundgrube ist.
Kooperative Bestandserhaltung für das Pflichtexemplar im Südwesten
Michael Fischer 19.10.2021 12.55 Uhr
2015 veröffentlichte die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) mit ihren Bundesweiten Handlungsempfehlungen eine Übersicht über die Schäden und Gefahren für das schriftliche Kulturerbe in den deutschen Archiven und Bibliotheken. Zur Sicherung des gedruckten Schrifttums ab 1851 empfiehlt die KEK die Pflichtexemplarbibliotheken nach heutigen territorialen Zuständigkeiten in den Ländern in Anspruch zu nehmen.
Hochwertige Tabake in vollendeter Mischung
Von Anfang und Ende der Zigarettenwerbung – Sammelalben aus Baden-Baden
Julia von Hiller 12.10.2021 7.21 Uhr
Mit Jahresbeginn 2021 wurde die Tabakwerbung in Deutschland weiter eingeschränkt. Auch Kinowerbung ist jetzt verboten, wenn der gezeigte Film für noch nicht volljähriges Publikum zugelassen ist. Ab 2022 gilt ein Werbeverbot auf Außenflächen wie Plakatwänden und Leuchtreklametafeln. Vor hundert Jahren sah das alles noch ganz anders aus. Die Zigarette war ein Attribut der Moderne mit immensen Zuwachsraten, genauso wie der Kinofilm. Niemand interessierte sich für die mit ihr verbundene Gesundheitsgefährdung oder ihr Suchtpotenzial. Die Zigarettenindustrie nutzte auch die Markenbindung durch Sammelbilder, einen durch sie neubelebten Trend der Produktwerbung. Zigarettenbilderalben mit Filmstars erschienen in Millionenauflagen. Die BLB hat jüngst ihre regionalen Sammlungen um mehrere Zigarettenbilderalben der Baden-Badener Tabakfabrik Batschari ergänzt. Dergleichen Sammelalben von badischen Firmen sind nie bei ihr gesammelt worden. Das ändert sich gerade.
Das Attentat auf Matthias Erzberger im Spiegel der badischen Presse
Michael Fischer 26.8.2021 7.25 Uhr
Ein Mord in Baden erschüttert die Weimarer Republik: Am 26. August 1921 erschießen Rechtsterroristen den Politiker Matthias Erzberger in Bad Griesbach. Die Hintergründe des Attentats und die Reaktionen der badischen Presse zeichnet Dr. Michael Fischer, Fachreferent für Politik, im BLBlog nach
RegionaliaOpen: Interview mit ZGO-Schriftleiter Wolfgang Zimmermann
Die Chancen von Open Access: Interview mit Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann
Jana Madlen Schütte 19.8.2021 8.15 Uhr
Seit Mai bietet die Badische Landesbibliothek (BLB) eine Open-Access-Plattform für Fachtexte über Baden und die Oberrheinregion: RegionaliaOpen. Als erste Zeitschrift ist die renommierte Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) dort online gegangen. Welche Vorteile er in dieser Art der Veröffentlichung sieht, berichtet der ZGO-Schriftleiter Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann im Gespräch mit der BLB.
Vom historischen Original zum Digitalisat
Ruth Ackermann, Beate Ehlig, Jana Madlen Schütte und Janina Späth 17.8.2021 7.56 Uhr
Zeitungen, Handschriften, Bücher: Mehr als vier Millionen Seiten aus unterschiedlichen Publikationen hat die Badische Landesbibliothek (BLB) in den vergangenen Jahren digitalisiert. Über ihre Webseite stellt sie die Werke weltweit kostenlos zur Verfügung – viele davon inklusive Texterkennung. Doch wie wird das Original zum Digitalisat? Welche Schritte nehmen die Seiten auf dem Weg zum Image? Das verrät das Team Digitalisierung im BLBlog.
Verklärung
Verklärung. Fresko in der Georgskirche von Gelati, Georgien. 1. Hälfte 16. Jh.
Foto: Julia von Hiller, 2014
... auf dem Berg Tabor am 6. August
Julia von Hiller 6.8.2021 9 Uhr
Und er ward verklärt vor ihnen,
und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne,
und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
Matth. 17,2
Die Verklärung ist eine meiner Lieblingsgeschichten im Neuen Testament. Jesus steigt mit den Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes auf einen hohen Berg. Dort erscheint er ihnen plötzlich in seiner göttlichen Natur, Mose und Elia neben sich. Die Jünger wirft es um, als sie Gottes Stimme hören: „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören.“
Aus der Trennung heraus!
200 Jahre Evangelische Landeskirche in Baden
Julia von Hiller 26.7.2021 00.30 Uhr
Am 2. Juli 1821 trat in der Karlsruher Stadtkirche eine Synode aus 22 Lutheranern und 22 Reformierten zusammen, um aus den beiden evangelischen Konfessionen eine unierte Kirche zu bilden. Am 26. Juli war das Werk vollendet. Großherzog Ludwig von Baden erließ die Unionsurkunde, die von den Synodalen unterzeichnet wurde. Ein Anfang war gemacht. Heute feiert die Evangelische Landeskirche in Baden den 200. Jahrestag der Kirchenunion. Wir als Badische Landesbibliothek können nur Weniges beitragen. Aber wir gratulieren umso herzlicher mit einer kleinen Auswahl digitalisierter Quellen zur Evangelischen Kirchenvereinigung im Großherzogtum Baden.
Badische Landtagsprotokolle sind im Volltext durchsuchbar
Stefan Unser und Jana Madlen Schütte 23.7.2021 12.02 Uhr
Seit Kurzem sind über 600 Bände der Badischen Landtagsprotokolle im Volltext durchsuchbar. In einem Projekt wurden diese in Kooperation mit OCR-BW, dem Kompetenzzentrum für Texterkennung der Universitätsbibliotheken Mannheim und Tübingen mit der Software Tesseract volltexterkannt und in die Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek eingespielt.
Picassos künstlerisch-politisches Engagement
Foto: Almudena Sanz
A. Fischer 15.7.2021 7.33 Uhr
Am 12. Juli hat sich die Vorstellung des Bildes „Guernica“ von Pablo Picasso zum vierundachtzigsten Mal gejährt. Mit diesem Kunstwerk schuf Picasso nicht nur eines der bedeutendsten Gemälde des 20. Jahrhunderts, sondern er setzte auch ein intensives und ausdrucksstarkes Zeichen gegen Krieg und Terror. Erstmalig präsentiert wurde das Werk auf der Weltausstellung 1937 in Paris im spanischen Pavillon. Neben „Les Demoiselles d’Avignon“ gilt „Guernica“ heute als Picassos bekanntestes Gemälde.
Pauline Viardot-García zum 200. Geburtstag
Brigitte Knödler-Kagoshima 13.7.2021 10 Uhr
Pauline Viardot-García, am 18. Juli 1821 in Paris als Kind der spanischen Sängerfamilie Garcia geboren, war eine der berühmtesten Mezzosopranistinnen des 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus wirkte sie als Komponistin, Musikschriftstellerin und Lehrerin und hatte brieflichen und persönlichen Kontakt zu vielen Künstlern, Intellektuellen und Politikern des 19. Jahrhunderts. 1840 heiratete sie den Pariser Theaterdirektor und Kunstschriftsteller Louis Viardot (1800–1883).
Eine besondere Beziehung verband die Künstlerin mit Baden-Baden. Im Jahr 1859 trat sie in einem von Hector Berlioz dirigierten Konzert dort erstmals auf. 1863 zog sie mit ihrem Mann und ihren Kindern nach Baden-Baden und trug damit zur Entwicklung des Städtchens zu einer internationalen Kulturstadt bei.
Sanierung der Lesesaalkuppel
Heike Susanne Lukas 30.6.2021 19.50 Uhr
Die Lesesaalkuppel, in der unser Architekt Oswald Mathias Ungers das auratische "Universum des menschlichen Denkens und Wissens" sichtbar werden lassen wollte, ist zur Zeit hinter Staubschutzwänden verschwunden. Zuerst wurden die sechzehn antik anmutenden Bibliotheks-Fragmente von Ian Hamilton Finlay an den zentralen Pfeilern des Lesesaals mit Holz verschalt. Dann wurde Mitte Juni ein Gerüst unter der Kuppel aufgestellt und der Schutz für die grauen Farbfelder von Günther Förg angebracht. Nun konnten die Zwickel unter der Kuppel und die Wände geöffnet werden. Warum? Was geschieht denn da?
Zeitungsarchäologie!
Vom Nutzen der Tagespresse für die Biographienforschung
Anlässlich des 150. Todestags von Eduard Nickles
Julia von Hiller 14.6.2021 5.30 Uhr
Hurrah, Germania! Unter diesem Titel hat ein Autor namens Eduard Nickles „Gedichte aus der Zeit des deutschen Heldenkampfes 1870/71“ veröffentlicht. In einem der traditionsreichsten Verlage der Karlsruher Residenz. Ich war neugierig: Wer war denn dieser Verfasser, der in keinem biographischen Nachschlagewerk einen Eintrag hat? Wer wollte wohl seine patriotischen Gedichte lesen? Unsere digitalisierten Zeitungen erwiesen sich einmal mehr als Fundgrube. Sie sind im Volltext ausgelesen und die Recherche versprach relativ zielgenaue Treffer. Und da wurde es richtig spannend!
Wirtschaft, Handwerk und Technik in Baden
Zum Start eines neuen Digitalisierungsprojekts
Jana Madlen Schütte 2.6.2021 8.45 Uhr
Am 9. September 1896 feierte Großherzog Friedrich I. von Baden (1826–1907) seinen 70. Geburtstag. Zu diesem Anlass erhielt er auch die hier abgebildete Schrift mit dem Titel Bilder aus der Industrie des Großherzogtums Baden von badischen Industriellen mit kurzen Abrissen der einzelnen Unternehmen und zugehörigen Illustrationen. Sie bietet einen guten Überblick über die Wirtschaftslage Badens dieser Zeit. In einem im April 2021 begonnenen Digitalisierungsprojekt an der Badischen Landesbibliothek wird zur Erforschung des Themenspektrums nun eine breite Quellenbasis digital zur Verfügung gestellt.
Die Postkarte als Instagram der Gründerzeit
Bildpostkarten zum Nibelungenlied
Julia von Hiller 26.5.2021 19.45 Uhr
Die große Zeit der Bildpostkarte waren die Jahre bis zum Ersten Weltkrieg. Noch war die fotografische Reproduktion im Entwicklungsstadium. Noch wurde viel Kreativität in die Bildgestaltung investiert. In Massenauflagen wurden die Postkarten im Farbdruck der Chromolithographie hergestellt. Der Motivwahl waren keinerlei Grenzen gesetzt. Die BLB hat ihre Postkartensammlung jetzt durch eine Sammlung von 135 Bildpostkarten zum Nibelungenlied bereichert, dessen bedeutendste Originalhandschrift aus dem 13. Jahrhundert sie besitzt und für das sie jetzt bei DDBstudio eine virtuelle Ausstellung eingerichtet hat.
Urheberrechtsreform
Julia von Hiller 20.5.2021 21.15 Uhr
Der Deutsche Bundestag hat heute einen Beschluss zur Novellierung des Urheberrechts verabschiedet. Gemeinsam mit dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. und den bundesweit mehr als 9.000 von ihm vertretenen Bibliotheken aller Sparten und Größen begrüßen wir die Entfristung der Bildungs- und Wissenschaftsschranke und bedauern, dass eine gesetzliche Regelung für das Ausleihen von E-Books durch Bibliotheken auch weiterhin fehlt.
RegionaliaOpen
Open Access-Publikationsserver für den Südwesten
Susanne Jaklin, Jana Madlen Schütte und Anna Weintraut 18.5.2021 11 Uhr
In RegionaliaOpen verbindet die Badische Landesbibliothek Open Access, also den unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlicher Literatur, mit Landeskunde und -geschichte: Allen, die über die Region publizieren, bietet sie mit ihrem neuen Repositorium RegionaliaOpen – Open-Access-Publikationsserver für den Südwesten ab sofort die Infrastruktur für eine Open-Access-Veröffentlichung. Außerdem können über RegionaliaOpen viele frei verfügbare Publikationen gefunden und kostenfrei genutzt werden.
Fretum Magellanicum
Zum 500. Todestag von Ferdinand Magellan
Julia von Hiller 25.4.2021 8.20 Uhr
Am 27. April 1521 ist Ferdinand Magellan auf der Philippineninsel Mactan gestorben. Der Kommandant einer spanischen Schiffsflotte, die eine Westroute nach "Ostindien" suchte, um die einträglichen Gewürzinseln im Pazifik für den Herrschaftsbereich der kastilischen Könige zu sichern, wurde nur etwa vierzig Jahre alt. Dreißig Jahre nachdem Christoph Kolumbus an dieser Aufgabe gescheitert war, hat Magellan als erster eine Westpassage vom Atlantik zum Pazifik gefunden. Bis heute ist sein Name bewahrt in der nach ihm genannten Magellan-Straße, dem "Fretum Magellanicum". Reisen Sie hin mit uns!
Die Hochzeit des Figaro
Eine von über 3.500 Musikhandschriften aus Donaueschingen in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek
Brigitte Knödler und Jana Madlen Schütte 19.4.2021 14 Uhr
Die Aufführung der Oper in Donaueschingen 1787 hat eine besondere musikgeschichtliche Bedeutung, da es sich um die erste Aufführung dieses Werks außerhalb von Wien und Prag und um die erste deutsche Singspielbearbeitung handelt. Das Digitalisat der Musikhandschrift finden Sie unter https://digital.blb-karlsruhe.de/4070505. Bemerkenswert ist, dass die Oper in Donaueschingen von einem Liebhabertheater aufgeführt wurde und große Erfolge feierte. Die Hochzeit des Figaro wurde in den Jahren 1788, 1789 und 1791 noch mehrfach aufgeführt und zählt damit zu den am häufigsten gegebenen Opern am Hoftheater. Die Rolle der Kammerzofe Susanna sang dabei die Fürstin Maria Antonia persönlich – beim Aufführungsmaterial ist bei der Singstimme der Susanna deshalb auch „für die Durchlauchtigste Fürstin" vermerkt.
Uff Dinstag nach Misericordia Domini
Luther in Worms
Julia von Hiller 16.4.2021 0.10 Uhr
Am 18. April des Jahres 1521, also vor genau 500 Jahren, verweigerte Martin Luther den Widerruf seiner reformatorischen Schriften auf dem Reichstag in Worms. Es war ein Tag von weltgeschichtlicher Bedeutung. Was genau geschah, berichtete Georg Spalatin, der Berater und Geheimsekretär von Kurfürst Friedrich III. von Sachsen als Luthers Landesherrn. Sein Bericht über den Auftritt Luthers in Worms wurde sofort nach dem Ereignis als Flugschrift gedruckt und steigerte die Popularität des prinzipienfesten Reformators noch erheblich. In der Badischen Landesbibliothek haben wir zwei zeitgenössische Ausgaben davon. Der frühere Druck stammt von Thomas Anshelm, der ihn 1521 im oberrheinischen Hagenau erstellte. Und der spätere Druck stammt von Johannes Schott in Straßburg 1522.
Tag der Provenienzforschung 2021
Julia von Hiller 14.4.2021 8.20 Uhr
Heute findet zum dritten Mal der internationale Tag der Provenienzforschung statt. Viele Archive, Museen und Bibliotheken arbeiten daran, die Washingtoner Prinzipien von 1998 umzusetzen und NS-Raubgut in ihren Beständen zu identifizieren, zu dokumentieren und nach Möglichkeit zu restituieren. Viele haben noch gar nicht begonnen. Die Badische Landesbibliothek hat die Recherche nach NS-Raubgut in ihren Beständen bereits erledigt und wünscht allen, die noch an ihren Beständen arbeiten, gutes Gelingen!
Ein neuer Zugang zur Kulturgeschichte online – das Hoftagebuch und Johann Victor von Scheffel
Ludger Syré und Jana Madlen Schütte 12.4.2021 9.30 Uhr
„Vormittags 11 Uhr begab Sich S. K. H. der Großherzog in das Sterbehaus Joseph Victor v. Scheffels und wohnte der Einsegnung seines Leichnams an. […] Nach der Einsegnung besuchte der Großherzog die Witwe des verstorbenen Dichters, um ihr persönlich Höchstsein Beileid auszudrücken. Nachmittags empfing Seine Königliche Hoheit Victor v. Scheffel, den Sohn des verstorbenen Dichters.“ Dieser Bericht findet sich – datiert auf den 12. April 1886, den Tag der Beerdigung Scheffels – im Hoftagebuch. In diesem wurde über alle wichtigen und nebensächlichen Dinge, die sich bei Hofe, also im Karlsruher Schloss, abspielten, akribisch Buch geführt.
Ostern – Gründungsfest des Christentums
Annika Stello
31.3.2021 9 Uhr
Kennen Sie eigentlich die ganze Ostergeschichte? Es ist die Geschichte, die das Christentum nach und nach vom Judentum trennen und zu einer eigenständigen, neuen Religion machen wird. Osterbilder gibt es daher viele. Wir haben in diesem Jahr ein Bild ausgesucht, das gleich mehrere typische Ostermotive vereint.
Entdeck die Welt!
Schenken Sie uns Ihre Sammelbilder-Alben von badischen Firmen!
Julia von Hiller 29.3.2021 13.15 Uhr
Und welche Bilder haben Sie als Kind gesammelt? Bei mir waren es 1971 die 3D-Bilder von Shell für das Album „Entdeck die Welt“. Damals habe ich diese Bilder geliebt. Bei meiner Schwester und mir hießen sie „Glitschbilder“. Und ich habe noch heute aus dieser Zeit eine Sammlung von 3D-Postkarten, mit Kanarienvögeln, Enten, Gemsen, Hirschen, Störchen … Das Album also füllten wir, weil unser Vater mit jeder Tankquittung von Shell in unserer Neubausiedlung kostenlos ein solches Bild als Zugabe bekam. Noch heute kann ich mich an das Atomium erinnern, das da abgebildet war. Jetzt versuchen wir, die Sammelbilderalben badischer Firmen für die BLB zu beschaffen. Können Sie helfen?
Drucke des 17. Jahrhunderts in zentraler Datenbank VD17 erfasst
Gabriele Philipp und Annika Stello
9.3.2021 9 Uhr
Bei ihrer Zerstörung im Kriegsjahr 1942 verlor die Badische Landesbibliothek nahezu ihren gesamten Bestand an Druckschriften, rund 300.000 Bände. Noch vor Kriegsende und bis zum heutigen Tag unternimmt die BLB umfangreiche Bemühungen, die verlorenen Bestände im Bereich der Alten Drucke zu ersetzen, teils durch Kauf, teils durch Schenkungen. Auf diese Weise kam bis heute wieder eine Sammlung mit rund 33.000 Drucken aus der Zeit vor 1800 zusammen, darunter auch ungefähr 3.500 Drucke des 17. Jahrhunderts.
Bis 2017 wurden diese Drucke nur lokal und regional katalogisiert, waren also in erster Linie über den lokalen Onlinekatalog (Katalog plus) zu finden. Im Jahr 2018 startete dann ein dreijähriges Projekt, dessen Ziel der vollständige Nachweis dieser Werke in der maßgeblichen überregionalen Datenbank für deutsche Drucke des 17. Jahrhunderts war.
Zeitungsdigitalisierung an der BLB – erste Ausgabe der BNN verfügbar
Jana Madlen Schütte und Ludger Syré 1.3.2021 11 Uhr
Zu Beginn des ersten Lokalteils der Badischen Neuesten Nachrichten vom 1. März 1946 findet sich die Aussage, dass auf den folgenden Seiten das für „Karlsruhe und seine Umgebung bedeutsame politische und wirtschaftliche Ereignis diskutiert“ und ein Fokus auf den „Karlsruher Begebenheiten“ liegen werde. Zeitungen sind nicht nur eine spannende Quelle für die Zeitgeschichte und verschiedene Fragestellungen von der Politik über die Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte bis hin zur Alltagsgeschichte, sondern auch für die Landes- und Regionalgeschichte.
Informationsversorgung der Hochschulen
Julia von Hiller 9.2.2021 13.30 Uhr
Der Landtag von Baden-Württemberg hat am 16. Dezember 2020 das Vierte Gesetz zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften beschlossen. Im neugefassten Paragraphen zur „Informationsversorgung“ sind nun auch die Landesbibliotheken in Karlsruhe und Stuttgart und das Bibliotheksservicezentrum in Konstanz berücksichtigt, deren Dienstleistungen die Hochschulen in Baden-Württemberg seit jeher selbstverständlich nutzen und deren weitreichende Unterstützung für Forschung und Lehre an den Hochschulen des Landes nun auch eine gesetzliche Grundlage hat.
250 Jahre Öffentlich!
Julia von Hiller 29.1.2021 9.30 Uhr
Im Januar 1771 öffnete unsere Bibliothek ihre Türen für die Allgemeinheit. Vor genau 250 Jahren. Aus Anlass dieses Jubiläums zeichnen wir aus, was für unsere Institution das eigentliche Lebenselixier ist und was ihren Sinn und Zweck ausmacht: die Nutzung durch die Öffentlichkeit. Unser Web-Logbuch funkt Ihnen ab heute gelegentliche Positionsbestimmungen aus der BLB und gibt öffentlich Nachricht darüber, auf welchem Kurs wir uns gerade befinden ...
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