Der lange Weg zur Flugphysik

Im Juni 1783 fesselte der Aufstieg des ersten Heißluftballons der Gebrüder Montgolfier die Öffentlichkeit. Inspiriert von den Berichten über Ballonflüge, beschäftigte sich der britische Ingenieur George Cayley (1773–1857) seit 1799 anhand genauer Betrachtung des Vogelflugs mit den Problemen von Auftrieb und Widerstand. Er baute Gleiter und Modelle mit einem horizontalen Höhenleitwerk und einem vertikalen Ruder am vorderen Ende. Seine Berechnungen von Auftrieb und Widerstand sowie Anmerkungen zur Stabilisierung und Steuerung eines Flugzeugs lieferten eine solide Grundlage für die Konzeption von Flugapparaten – nur wurden sie fast gänzlich ignoriert.

Erst Jahrzehnte später erwachte durch den erfolgreichen Einsatz der Dampfmaschine ein nachhaltigeres Interesse. 1866 organisierte die Aeronautical Society of Great Britain im Londoner Crystal Palace die weltweit erste Ausstellung von Flugmaschinen – die durchweg nicht flugfähig waren. Man machte allerdings weitere wichtige Fortschritte beim Verständnis der Aerodynamik. Francis Wenham (1824–1908), ein britischer Marineingenieur, baute den ersten Windkanal und ermittelte genauere Daten zum Auftrieb verschiedener Flügelformen. In den 1870er-Jahren gelangen dem jungen französischen Ingenieur Alphonse Pénaud (1850–1880) wichtige Fortschritte beim Flügel- und Schwanzentwurf. Grundlage waren Versuche mit einem Modellflugzeug, das mit einem gedrehten Gummiband angetrieben wurde.

Die Entwickler des 19. Jahrhunderts konzentrierten sich vor allem auf die Suche nach einem ausreichend leistungsstarken Motor, um eine Maschine samt Piloten in die Luft zu bringen. Andererseits versuchte man, im Segelflug das Prinzip des Vogelfluges zu imitieren. Erfolge erzielte erst die Zusammenführung von Motor- und Segelflug durch die Gebrüder Wright.

Alexander Baumann – Mechanische Grundlagen des Flugzeugbaues

Alexander Baumann
Mechanische Grundlagen des Flugzeugbaues
München u.a. 1913
121 F 2165

Alexander Baumann (1875–1928) wollte in seiner Veröffentlichung über die mechanischen Grundlagen des Flugzeugbaus das Verständnis für die vielen mathematischen Berechnungen durch Beispiele erleichtern. So beschreibt er es in seinem Vorwort zum ersten Teil des Werks. Baumanns eigenes Interesse an der Fliegerei wurde wohl durch die Flugversuche der Gebrüder Wright geweckt, die er als junger Mann aus der Ferne verfolgte.
 

Alfred C. Kermode – Technik des Fliegens

Alfred C. Kermode
Technik des Fliegens
Berlin 1971
121 F 2207

In seiner Technik des Fliegens (Originaltitel: Flight Without Formulae: How and why an Aeroplane Flies Explained in Simple Language) versuchte Alfred Cotterill Kermode (1897–1973) bewusst, auf die klassische Dichte an mathematischen Berechnungen zu verzichten. Daraus ergaben sich allerlei Schwierigkeiten. Dennoch schuf er ein Werk, das es durch verständliche Sprache und viele bildliche Darstellungen selbst technikfernen Menschen ermöglichte zu verstehen, wie und warum Flugzeuge fliegen können.
 

Arthur Pröll – Flugtechnik: Grundlagen des Kunstfluges

Arthur Pröll
Flugtechnik: Grundlagen des Kunstfluges
München u.a. 1919
121 F 2216

Der österreichische Ingenieur Arthur Pröll (1876–1957) veröffentlichte verschiedene wissenschaftliche Abhandlungen im Bereich der Luftfahrt. Seit 1913 Professor für Mechanik und Flugzeugtechnik in Hannover, galt er als einflussreicher Flugpionier. Das hier gezeigte Werk soll die wissenschaftlich-mathematischen Grundlagen des Kunstflugs vermitteln. Es enthält als Fachbuch zahlreiche Formeln, etwa zur Berechnung der Wendegeschwindigkeit oder des Krümmungsradius. Mit Hilfe von Skizzen werden komplexere Berechnungen verständlicher gemacht.
 

Tom Alison / Dana Bell (Hg.) – At the controls

Tom Alison / Dana Bell (Hg.)
At the controls : The […] book of cockpits
Niagara Falls 2001
121 F 2204  

Charles Augustus Lindbergh (1902–1974) gilt als einer der größten Pioniere der frühen Luftfahrt und stellte dabei mehrere Rekorde auf. Der wohl bekannteste ist die erste Überquerung des Atlantik im Alleinflug ohne Zwischenstopp. Das Flugzeug, mit dem er von New York nach Paris flog, nannte er Spirit of Saint Louis. Aus heutiger Sicht besonders verblüffend ist die recht rustikale Ausstattung des Cockpits. Die Anordnung der Instrumente sowie der Pilotensitz haben einen provisorischen Charakter. Der einfache Flechtstuhl konnte überflüssiges Gewicht einsparen.

Richard Hallion – Konstrukteure und Testpiloten

Richard Hallion
Konstrukteure und Testpiloten
Amsterdam 1984
121 F 2050 

Neben der Konstruktion entwickelte sich auch die Flugzeugfertigung stetig weiter. Das US-amerikanische Luftfahrtunternehmen Lockheed etwa erfand ein spezielles Verfahren für den Bau des Flugzeugrumpfes. Es kam für sämtliche einmotorigen Flugzeuge der Jahre 1927 bis 1934 zum Einsatz. Das Besondere daran war, dass der Zeitaufwand für das Verleimen der Holzschichten für den Rumpf stark reduziert werden konnte. Statt mehrerer Stunden benötigte das Lockheed-Verfahren dafür nur noch etwa 20 Minuten.
 

 

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