Pflichtexemplar

Pflichtablieferung kommerzieller Netzpublikationen (Teil 2): E-Journals

Leitung: Dr. Felix Geisler
Bearbeitung: Lena Mauk, Norina Müller
Kooperationsprojekt mit der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart und dem Bibliotheksservice-Zentrum in Konstanz als projektleitender Institution
Projektstart: 1. Juli 2021
Projektende: 31. Dezember 2022

Nach der erfolgreichen Entwicklung und Bereitstellung eines Systems zur Ablieferung von Pflicht-E-Books waren für die beiden Landesbibliotheken aufgrund der gesetzlich bestimmten Ablieferungspflicht verlegerischer Netzpublikationen noch E-Journals zur Bearbeitung offen. Die rechtlichen, technischen und organisatorischen Grundsätze, die dem Projekt E-Pflicht Baden-Württemberg für E-Books (E-Pflicht 1) zugrunde liegen, gelten uneingeschränkt weiter und wurden in der folgenden Projektphase (E-Pflicht 2) auf dem Gebiet der E-Journals zur Anwendung gebracht. Die Eigenprägung von E-Journals machte die Anpassung und Weiterentwicklung der Werkzeuge und Geschäftsgänge nötig, die für E-Books erarbeitet wurden; sie konnten nicht unterschiedslos eingesetzt werden. Die Unterschiede liegen, da E-Journals in fortlaufenden Teilen und nicht wie E-Books in einer abgeschlossenen Einheit erscheinen, in der Darstellung des hierarchischen und vollständigen Erscheinungsverlaufs, der Katalog- und Repositoriumsanbindung sowie der Präsentation.

 

Erschließung

Erschließung der Schlossbibliothek Baden-Baden

Leitung: Heike Susanne Lukas
Bearbeitung: Simone Fey, Melanie Holy, Margit Maurer, Sophie Pfadt
Projektstart: 1. August 2010 - Projektende: 30. Juni 2022

Die Schlossbibliothek Baden-Baden umfasst 43.000 Bände zuzüglich Noten, Karten und Grafik. Gleich nach dem Umzug von Baden-Baden an die BLB wurden die Handschriften aus der Zeit von etwa 1770 bis 1920 sowie etwa 3.500 besonders kostbare oder seltene Drucke aussortiert und im Sammlungsmagazin aufgestellt. Diese wurden dann, mit Ausnahme der Musik, katalogisiert. Geschätzte 32.000 nicht rarifizierte Bände standen zu Projektbeginn noch zur Erschließung an und wurden sukzessive abgearbeitet. In den Jahren 2015 bis 2017 wurde das Projekt zugunsten anderer Erschließungsvorhaben zurückgestellt. Von der Wiederaufnahme im August 2018 bis zum Juni 2022 wurde das Projekt abgeschlossen.

 

Erschließung des Nachlasses von Max Laeuger

Leitung: Dr. Annika Stello
Bearbeitung: Ralf Gnosa M.A.
Projektlaufzeit: 1. Januar bis 30. Juni 2022

Der Keramiker, Bildhauer, Maler und Kunsthandwerker Max Laeuger (1864–1952), geboren in Lörrach, war seit 1898 Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe, u.a. für Innenarchitektur und Gartenkunst. Sein schriftlicher Nachlass kam 1971 in die Badische Landesbibliothek (K 2941–K 2946). Neben Korrespondenzen, Manuskripten und anderen Vorarbeiten zu seinen theoretischen Werken umfasst der Nachlass zahlreiche Fotos, Lebensdokumente und umfangreiches Bildmaterial seines künstlerischen Schaffens wie etwa Skizzen, Zeichnungen, Aquarelle, Pläne und Entwürfe von seiner Hand.

Von mehreren Händen in mehreren Stufen geordnet, darunter Laeugers eigene und die von Carl Albiker, dem Sohn des Kollegen Laeugers Karl Albiker (1878-1961), war der Nachlass bisher nur rudimentär erschlossen und in einer groben Inventarliste verzeichnet, die enthaltenen Materialien waren im Einzelnen daher nicht recherchierbar. Das Projekt hatte zum Ziel, den gesamten Hauptnachlass in der Verbunddatenbank Kalliope zu erfassen und damit für die Forschung besser zugänglich zu machen. Gleichzeitig wurde durch die Überprüfung der bestehenden Ordnung und eine entsprechende Ergänzung der Feingliederung eine genauere Zitierbarkeit und Adressierbarkeit der einzelnen Dokumente erreicht. Da der Nachlass viele einander sehr ähnliche Stücke enthält, etwa übermalte Fotos eines Objekts in verschiedenen Bearbeitungsstufen, war dies ein lang gehegtes Desiderat der Fachwelt.

 

Erschließung des Nachlasses von Karl Albiker

Leitung: Dr. Annika Stello
Bearbeitung: Ralf Gnosa M.A.
Projektlaufzeit: 1. Oktober bis 31. Dezember 2022

Der Bildhauer Karl Albiker (1878–1961), geboren in Ühlingen im Südschwarzwald, war ab 1898 Meisterschüler der Karlsruher Kunstakademie und seit der gemeinsamen Studienzeit dort unter anderem mit dem expressionistischen Maler Karl Hofer befreundet. Nach einem Studienaufenthalt in Paris 1899/1900 lebte er in München und Rom, 1905 bezog er ein eigenes Atelier in Ettlingen. Im Jahr 1919 wurde Albiker als Professor an die Dresdner Kunstakademie berufen, außerdem war er auch an der Kunstgewerbeschule Dresden tätig. Er gehörte zu den bedeutenden Lehrern dieser Bildungsstätten und trat sowohl der 1927 gegründeten Badischen Secession als auch der Neuen Münchener Secession bei. Ab 1933 wurde er zu einem der begünstigsten Künstler des Dritten Reiches. Sein Atelier in Dresden wurde 1945 zerstört, 1947 kehrte er nach Ettlingen zurück. Sein Sohn Carl Albiker (1905–1996) war als Kunsthistoriker und Fotograf tätig; er hatte nach dem Zweiten Weltkrieg einen Lehrauftrag für Fotografie an der Architekturabteilung der TH Karlsruhe. Sein Fotoarchiv hat er dem saai in Karlsruhe hinterlassen, es ist dort bereits durch ein Findbuch erschlossen. Im Teilnachlass Karl Albikers (K 3487) gibt es vielfach Überscheidungen mit der Hinterlassenschaft seines Sohnes, aber auch mit den ebenfalls in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrten Nachlässen von Max Laeuger und Leopold Ziegler. Der Nachlass mit Dokumenten und Korrespondenzen - u.a. mit Arno Breker, Josef Hegenbarth, Georg Kolbe, Max Laeuger, Wilhelm Landgraf, Gustav Seitz - wurde in der Verbunddatenbank Kalliope erfasst und damit für die Forschung besser zugänglich gemacht. 

 

Erschließung des Nachlasses Uwe Lohrmann

Bearbeitung: Janina Späth
1. Januar - 31. März 2022

Der Nachlass des Musikers Uwe Lohrmann (Signatur: Mus. Hs. 1458) befindet sich seit Mai 2019 in der Badischen Landesbibliothek. Die Musikhandschriften sind bereits in RISM erfasst. Jetzt wurden auch seine Musikdrucke erschlossen.

 

Digitalisierung

Digitalisierung von Zeitungsbeständen zu Wirtschaft, Handwerk und Technik in Baden

Leitung: Dr. Jana Madlen Schütte
Gefördert durch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg
Umfang: 46.800 Images
Projektstart: 1. April 2021
Projektende: 31. März 2022

Bisher wurden vorwiegend Tages- und Wochenzeitungen aus der Region digitalisiert. Nun richtet sich der Fokus auf einen thematisch zusammengehörigen Bestand, der Gewerbe- und Wirtschaftszeitungen aus Baden ebenso wie an das Ministerium für Handel bzw. dasjenige des Inneren gerichtete Berichte umfasst. Die Digitalisierung dieser Blätter ergänzt und erweitert das regionale Pressespektrum und unterstützt einschlägige Forschungsvorhaben mit diesen Quellen.

Die Entwicklungen der verschiedenen in Baden beheimateten Wirtschaftszweige wie auch die der einzelnen Fabriken und Betriebe lassen sich anhand verschiedener Zeitungen und Berichte nachvollziehen. Die Bestände sind wegen ihrer Relevanz für Forschungen zur badischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte für die Digitalisierung ausgewählt worden.

 

Digitalisierung von Zeitungsbeständen zu Verkehr und Mobilität in Baden

Leitung: Dr. Jana Madlen Schütte
Gefördert durch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg
Umfang: 46.100 Images
Projektstart: 1. Oktober 2021
Projektende: 30. September 2022

Der Fokus dieses Projekts richtete sich auf einen thematisch zusammengehörigen Bestand, der Verordnungs- und Amtsblätter der Eisenbahn ebenso wie Jahresberichte und Protokolle der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt umfasste und durch Drucke aus dem Themenbereich Verkehr angereichert wurde. Die Digitalisierung dieser Blätter ergänzt und erweitert das regionale Pressespektrum und unterstützt einschlägige Forschungsvorhaben mit diesen Quellen.

Die Entwicklung und Ausgestaltung des Güter- und Personenverkehrs in Baden lässt sich anhand verschiedener Zeitungen und Berichte nachvollziehen. Die aufgeführten Quellen sind wegen ihrer Relevanz für Forschungen zur badischen Verkehrs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte für die Digitalisierung ausgewählt worden.

 

Digitalisierung der Donaueschinger Musikdrucke (Teilprojekt 1)

Leitung: Dr. Jana Madlen Schütte
Gefördert durch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg
Umfang: 45.000 Images
Projektstart: 1. April 2021
Projektende: 30. Juni 2022

Gegenstand des Projekts war die Digitalisierung eines ersten Teilbestandes von Musikdrucken der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen im Umfang von 45.000 Seiten. Mit 3.612 Handschriften und 5.314 Drucken bilden die seit 1999 in der Badischen Landesbibliothek verwahrten Donaueschinger Musikalien eine der bedeutendsten Sammlungen ihrer Art im süddeutschen Raum von weit überregionaler Bedeutung. Die Digitalisierung der Musikdrucke schließt an die Digitalisierung der bereits vollständig digital verfügbaren Musikhandschriften an. Es ist Ziel der Badischen Landesbibliothek, die Donaueschinger Musikalien vollständig zu digitalisieren. Aufgrund des großen Umfangs der Sammlung kann dieses Ziel jedoch nur in einzelnen Schritten erreicht werden.

 

Digitalisierung von Musikhandschriften und Musikdrucken aus dem Nachlass Kalliwoda

Leitung: Dr. Jana Madlen Schütte
Gefördert durch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg
Umfang: 12.000 Images
Projektstart: 1. Oktober 2021
Projektende: 30. September 2022

Gegenstand des Projekts war die Digitalisierung von Musikhandschriften und Musikdrucken aus dem Nachlass Kalliwoda im Umfang von 12.000 Seiten. Johann Wenzel Kalliwoda (1801–1866) ist einer der bedeutendsten Komponisten aus dem süddeutschen Raum. Er wirkte über 40 Jahre als Fürstlich Fürstenbergischer Hofkapellmeister in Donaueschingen. Sein Sohn Wilhelm Kalliwoda (1827–1892) war ebenfalls Komponist und seit 1853 zunächst Musikdirektor und ab 1866 Kapellmeister der Badischen Staatskapelle. Heute wird der größte Teil ihres Nachlasses in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrt. Parallel zur Digitalisierung wurde an einem Teil der Kalliwoda-Drucke die optische Notenerkennung im Rahmen eines OMR-Projekts erprobt, das durch Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg rmöglicht wurde.

 

Bestandserhaltung

Papierentsäuerung

Leitung: Brigitte Knödler-Kagoshima
Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Landesrestaurierungsprogramm Baden-Württemberg

Die meisten zwischen 1850 und 1990 produzierten Papiere enthalten ligninhaltige Fasern und saure Substanzen. Im Laufe der Zeit verlieren sie ihre Stabilität, werden braun und brüchig. Archive und Bibliotheken setzen daher seit den 1990er-Jahren verschiedene Verfahren zur Papierentsäuerung ein. Die Dauerhaftigkeit der Papiere wird durch die Entsäuerung verbessert, indem die vorhandene Säure neutralisiert und eine alkalische Reserve eingebracht wird. Im Jahr 2017 konnte die Badische Landesbibliothek mit der Papierentsäuerung ihres stark nachgefragten „Oberrhein-Bestandes“ beginnen, der für die Badische Landesbibliothek besonders bedeutsamen Sammlung von Druckwerken mit inhaltlichem Bezug zur Region Oberrhein. Seither wurde das Projekt mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und des Landesrestaurierungsprogramms Baden-Württemberg jährlich fortgesetzt.

 

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