HeRRReinspaziert!
Laufzeit: 30. März 2011 – 25. Juni 2011
Die bunte Welt der Sammlungen in der Badischen Landesbibliothek
Im Zirkus locken Menschen, Tiere, Sensationen. Wir möchten Ihnen zeigen, dass sich auch unter dem Zelt der Sammlungen in der Badischen Landesbibliothek Geheimnisvolles, Attraktives, Wissenswertes, Kurioses und vieles andere mehr verbirgt. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch die Sammlungsbestände. Sie können viel entdecken, was Sie noch nie gesehen haben.
Am Beginn der Ausstellung steht eine mittelalterliche Prachthandschrift, das „Speyerer Evangelistar“. Die Handschrift war in der Ausstellung erstmals digital Blatt für Blatt komplett für jedermann einsehbar. In jüngster Zeit konnte der Codex in Ausstellungen nur geschlossen gezeigt werden, da die Verbindung zwischen Buchblock und vorderem Deckel sonst hätte beschädigt werden können. So können Sie die herrliche Buchmalerei des häufig – wie mit sieben Siegeln – geschlossenen Buches auf sich wirken lassen.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Erstdruck der Lutherbibel in niederdeutscher Sprache. Hier beginnt die Reihe von Einzelstücken und größeren Themensammlungen, die der Badischen Landesbibliothek in letzter Zeit großzügig übergeben wurden. Es sind hier zu nennen die Sammlung Gutzschebauch mit illustrierten Don Quijote-Ausgaben, die Produktion des Verlages von Herbert Stuffer, die Sammlung Lütze VII zum Nibelungenstoff oder die Sammlung über den Buchillustrator Wilhelm M. Busch und vieles andere mehr. Willhelm M. Busch hat den Zirkus geliebt, in vielen Illustrationen ist es ihm gelungen, ein buntes Universum zu zeigen, das den Menschen im Künstler sieht. So ergab sich der an den Zirkus anknüpfende Titel der Ausstellung. Wilhelm M. Busch schrieb in seinem Buch „Geliebter Zirkus“:
„Der Clown sitzt während der Pause in der Sonne auf dem Sattelplatz, das Publikum zieht vorbei zur Tierschau. Ein kleiner Junge, an der Hand des Vaters, sieht den buntbemalten Mann und fängt schrecklich an zu schreien. Der Clown springt auf, wirft die Arme gen Himmel und ruft ganz verzweifelt: ‚Mein Gott – bin ich denn der schwarze Mann?!‘“
Das Bunte kann schwarz sein und umgekehrt. Im Bunten stecken auch Grautöne. Das zeigen einige ausgewählte Exponate aus den Nachlässen von Max Laeuger und Reinhold Schneider mit Zugaben von Maria van Look und Harald von Königswald.
In diesem Querschnitt haben wir natürlich auch die Musik mit Notendrucken aus der Provenienz Donaueschingen nicht vergessen. Und zum Schluss erwartete Sie ein besonderer Höhepunkt: die Molukken!