Büchersammlung U. und K. Schulz
Laufzeit: 4. Juli 2007 – 22. September 2007
Die Totentänze
Totentänze, in denen die Metaphern vom jederzeit möglichen Tod und der Gleichheit aller Menschen vor ihm thematisiert sind, wurden seit dem 15. Jahrhundert von einer Vielzahl von Künstlern gestaltet. Im Bereich der bildenden Kunst waren es zumeist graphische Folgen oder Einzeldarstellungen, in denen die Konfrontation von Menschen der unterschiedlichsten Stände mit dem personifizierten Tod dargestellt wird.
Sind Totentänze zunächst in den heilsgeschichtlichen Kontext eingebunden und streng im Sinne der spätmittelalterlichen Ständeordnung gegliedert, so spiegeln sie im Laufe der Jahrhunderte eine Vielzahl von gesellschaftlichen Veränderungen wider. Sie zeigen u.a. die Tendenzen der Aufklärung, den Verlust der Ständeordnung, Revolution und das massenhafte Sterben im Krieg bis hin zur atomaren Bedrohung unserer Tage.
In der Ausstellung werden Totentänze des 15. bis 21. Jahrhunderts der Sammlung K. und U. Schulz gezeigt. Die Bandbreite der vertretenen Künstler reicht von Dürer, Holbein und Merian über Rethel, Moritz von Schwind und Käthe Kollwitz bis zu Tomi Ungerer.
Prof. Dr. Ing. Ulrich Schulz und seine Tochter Katrin sammeln seit vielen Jahren engagiert Bücher, Graphiken und Skulpturen. Neben den 2000 und 2002 in der Badischen Landesbibliothek ausgestellten Inkunabeln und Holzschnittbüchern des 16. Jahrhunderts haben sie ihre umfangreiche Skulpturensammlung 2006 im Edwin-Scharff-Museum in Neu-Ulm gezeigt.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog. Darin wird zunächst auf die Entstehung der Totentanzsammlung eingegangen, und es wird der Wandel des Totentanzthemas im Laufe der Jahrhunderte aufgezeigt. Danach werden die vorliegenden Totentänze beschrieben und jeweils abgebildet.