Sagenhaft!
Mythen, Märchen und Mischwesen
Seit Urzeiten sind Tiere für den Menschen zugleich Bedrohung und Objekt der Bewunderung. Diese Ambivalenz spiegelt sich in den unterschiedlichen Formen wider, mit denen der Mensch Tiere in sein Weltbild integriert.
So existieren in den Schöpfungsmythen der meisten Kulturen die Tiere vor dem Menschen und spielen oft eine wesentliche Rolle in der Erschaffung der Welt. In vielen Kulturen werden Tiere zu Gottheiten erhoben oder Götter mit Begleittieren assoziiert, die für bestimmte Eigenschaften stehen.
Häufig findet man Tiere als entscheidendes Element in Mythen, die große gesellschaftliche Veränderungen erklären sollen. Dabei kann sogar ein Raubtier zum Helfer werden, wenn etwa eine Wölfin die Zwillinge Romulus und Remus säugt, statt sie zu fressen, und so die weltverändernde Gründung Roms erst ermöglicht.
Tiere und ihre Eigenarten gehen in die Erklärung menschlichen Verhaltens ein. Mischwesen, die Eigenschaften von Mensch und Tier vereinen, treten in unterschiedlichster Form in Märchen oder Mythos überall auf der Welt in Erscheinung. Sie können als Wesen auftreten, die teils Tier und teils Mensch sind, oder als Gestaltwandler, die je nach Kontext als Mensch oder als Tier agieren. Gemeinsam ist ihnen, dass sie dabei, meist überzeichnet, als Monster oder einfach als Besonderheit stärker menschlich als tierisch wirken.
Peter Paul Rubens – Romulus und Remus
Peter Paul Rubens: Romulus und Remus
Öl auf Leinwand, 1615-16 (Reproduktion)
Rom, Musei Capitolini, PC 67
Wölfe scheinen bestimmte fast menschliche Verhaltensweisen zu teilen, obwohl sie von den Menschen meist als bedrohlich wahrgenommen werden. So entstanden zahlreiche Mythen um eine unerwartet freundschaftliche Interaktion zwischen Wolf und Mensch. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist der Mythos um Romulus und Remus: Die Zwillinge werden ausgesetzt, um eine mögliche Konkurrenz für die Herrschaft über die Region zu verhindern. Sie überleben, weil eine Wölfin sie säugt und so vor dem Tod rettet. Später stürzen sie tatsächlich den unrechtmäßigen Herrscher, der ihren Tod befohlen hatte, vom Thron, und gründen die Stadt Rom.
Rudyard Kipling – Das Dschungelbuch
ill. von Richard Janthur
Berlin: Gurlitt, 1912
Badische Landesbibliothek, 94 B 75161 RB
Eine ganz ähnliche Geschichte erzählt der britische Autor Rudyard Kipling (1865–1936) vor dem Hintergrund seiner langen Indien-Aufenthalte. In seinem Dschungelbuch, einer Sammlung verschiedener Texte, wird der verwaiste Junge Mowgli von einer Wölfin in einem Wolfsrudel aufgezogen. Ihre Erziehung vermittelt ihm die Fähigkeiten, die er zum Überleben im Dschungel braucht. Gleichzeitig legt sie die Grundlagen dafür, dass Mowgli sich später in der Gesellschaft der Menschen behaupten kann, nachdem das Wolfsrudel ihn verstoßen hat – auch wenn er sich dort nie vollständig integrieren wird.
Terry Pratchett – The Discworld Graphic Novels
New York: Doubleday, 2008
Privatbesitz
In vielen Teilen der Welt spielen Tiere eine Rolle in der Vorstellung der Menschen davon, wie die Welt entstand und der Kosmos gestaltet ist. Nicht selten sind bestimmte Tiere verantwortlich für die Stabilität der Erde selbst. Wie gängig solche Mythen sind, zeigt ihre vielfache Verarbeitung in der Literatur. Ein Bespiel dafür ist die Scheibenwelt, die den britischen Autor Terry Pratchett (1948–2015) ab 1983 berühmt machte. In der Parodie, die mit Motiven aus aller Welt spielt, ruht die scheibenförmige Welt auf dem Rücken von vier Elefanten, die wiederum auf dem Rücken einer Schildkröte stehen, die durchs Weltall schwimmt – eine Anspielung auf vor allem indische Mythen.
Die zehn Inkarnationen des Gottes Vishnu
Wasserfarben auf Papier
Jaipur, frühes 19. Jh.
London, Victoria & Albert Museum, 08145(IS)
Tiere als Götter oder Götter, die sich in Tiere verwandeln, sind ein häufig wiederkehrendes Motiv in den Kulturen der Welt. Ein besonders prägnantes Beispiel dafür ist die hinduistische Gottheit Vishnu. Er steht für die Erhaltung der Weltordnung, neben Brahma, dem Schöpfer, und Shiva, dem Zerstörer. Vishnu erscheint in zehn Formen, im Sanskrit „Avataras“ genannt. Darunter sind drei Tiergestalten: ein Fisch, eine Schildkröte und ein Eber. In einer vierten Erscheinungsform tritt er als Mann mit einem Löwenkopf auf. In allen Formen rettet Vishnu die noch unfertige Welt vor der Vernichtung durch bösartige Dämonen.
Elise Girold / Annika Stello – Drôle d’Europe – Lachendes Europa
Karlsruhe / Strasbourg, 2012
Badische Landesbibliothek, 112 A 53154
Die Verwandlung von Göttern in Tiere ist ein häufiges Motiv. In Tiergestalt erreichen diese Götter Ziele, die sie in menschlicher Gestalt nicht erreichen können. Besonders berüchtigt dafür ist der griechische Göttervater Zeus. Ihm werden zahlreiche amouröse Eskapaden zugeschrieben, die er gern in Tiergestalt unternahm. Als Stier brachte er die phönizische Königstochter Europa dazu, sich auf seinen Rücken zu setzen. Auf diese Weise entführte er sie nach Kreta, um sie dort ungestört verführen zu können. Der Mythos regte über die Jahrhunderte hinweg zu immer neuen Verarbeitungen des Motivs an, wie hier auf einem Plakat zur Europawahl von 2004.
Thüring von Ringoltingen – Melusine
Basel: Richel, um 1476
Badische Landesbibliothek, Cod. St. Peter pap. 23
Zu den weit verbreiteten Mischwesen des europäischen Kulturkreises gehören Meerfrauen. Sie haben in der Regel einen menschlichen Oberkörper und einen fischförmigen Unterleib. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist der Mythos um Melusine. Der Stoff reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Melusine verwandelt sich an jedem Samstag in ein Mischwesen, die übrige Zeit hat sie eine menschliche Gestalt. Ihr Ehemann verspricht, an diesen Tagen ihr Zimmer nicht zu betreten, bricht das Versprechen jedoch. Dadurch wird Melusine dauerhaft verflucht, verwandelt sich in einen Drachen und fliegt fort. Melusine ähnlich sind beispielsweise die Geschichten um Undine oder Loreley (zum Digitalisat).
Hans Thoma – Ein Buch seiner Kunst
Mainz: Scholz, 1906
Badische Landesbibliothek, O 55 B 23
Meerfrauen können in unterschiedlichen Typen auftreten. Neben der auf Erlösung angewiesenen und schutzbedürftigen Jungfrau gibt es auch dämonenartige Wesen, etwa die Sirenen, die Seefahrer in den Tod führen, oder auch Elementargeister, die verirrten Menschen Hilfe oder Schutz gewähren. Die vielfältigen Möglichkeiten machten dieses Mischwesen immer wieder zu einem beliebten Motiv in Literatur und Kunst. Auch der badische Maler Hans Thoma (1839–1924) griff das Thema auf. Sein Bild einer zeittypisch eher walkürenhaft wirkenden Meerfrau betitelte er als Meereserwachen.
Hans Christian Andersen – Die kleine Meerjungfrau
Ostfildern: Thorbecke, 2019
Badische Landesbibliothek, 119 A 1762
Die hierzulande wohl bekannteste Verarbeitung des Meerjungfrauen-Motivs verfasste der dänische Dichter Hans Christian Andersen (1805–1875) im Jahr 1837. Hier gibt die Meerjungfrau für ihre Liebe zu einem Menschen ihr heimisches Element, das Wasser, und ihre Unsterblichkeit auf. Nachdem sie den Geliebten jedoch nicht für sich gewinnen kann, enden die Liebesgeschichte und das Leben der Meerjungfrau tragisch. Sie löst sich in Schaum auf und fliegt davon, ähnlich wie Melusine. Die Verbindung von Mensch und Tier funktioniert hier auf Dauer nicht.
Vincenzo Cartari – Imagines deorum qui ab antiquis colebantur
Mainz, 1687
Badische Landesbibliothek, Gym 3778
Schon in der Antike gab es zahlreiche Mischwesen aus menschlichen und tierischen Elementen. Zu den weit verbreiteten gehören die Satyrn, bocksbeinige Jünglinge. Eine ähnliche Gestalt hat Pan, der griechische Gott des Waldes und der Hirten. Er steht für Freude am Tanzen und Feiern, immer auch mit Musik. Nicht umsonst ist die Panflöte nach ihm benannt. Im christlichen Mittelalter wurden Pans tierische Attribute, die Bocksfüße und Ziegenhörner, umgedeutet und mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Dazu passte die allzu irdische Feierfreude, für die er ebenfalls stand. So wurde Pan zum Sinnbild der Wollust, einer der Todsünden.
Johann Geiler von Kaysersberg – Die Emeis: Dis ist das buch von der Omeissen
Straßburg: Grüninger, 1517
Badische Landesbibliothek, 66 B 408 RH
Eines des gefürchtetsten Mischwesen ist der Werwolf. Vor allem in seiner Tiergestalt verkörpert er Lebensgefahr. Er ist ein Beispiel für die Verwandlung von Menschen in wilde Tiere, die sich als Motiv weltweit in religiösen und Volksmythen wiederfindet. Bereits das Gilgamesch-Epos aus dem 2. Jahrtausend vor Christus kennt die Verwandlung eines Menschen in einen Wolf. Sie diente immer wieder als Vorwurf in Hexenprozessen gegen Männer. Auch der in Straßburg tätige Theologe Johann Geiler (1445–1510) beschreibt den Werwolf in seinen weit verbreiteten Predigten über Aberglauben und Hexerei als Erscheinungsform des Teufels. Er zitiert dabei aus Quellen vor allem der Antike.
Publius Ovidius Naso – Metamorphoses oder Verwandlung
ill. von Virgil Solis
Frankfurt: G. Rab, S. Feyerabend u. W. Han, 1564
Badische Landesbibliothek, 65A 4283 R
In der griechischen Mythologie findet sich die Idee einer Verwandlung des Menschen in einen Wolf unter anderem in der Geschichte um den König Lykaon. Dieser ließ Zeus das Fleisch eines getöteten Kindes servieren. Daraufhin wurde er in einen Wolf verwandelt. Schon der Name deutet auf das raubtierhafte und damit nicht akzeptable Verhalten Lykaons hin: In ihm steckt das griechische Wort für Wolf, „lykos“. Die verschiedenen Versionen des Mythos enthalten alle den Verzehr von Menschenfleisch. Die berühmten Bilder des Künstlers Virgil Solis (1514–1562) aus Nürnberg stellen Lykaon als Menschen mit Wolfskopf dar.
Lorenz Fries – Uslegung der Mercarthen oder Cartha Marina
Straßburg: Grüninger, 1527
Badische Landesbibliothek, Ei 154
Der Wolf wurde immer wieder zum Inbegriff des Menschenfressers. So sah es auch der im Elsass tätige Arzt Lorenz Fries (um 1490–1531), der sich unter anderem mit Geographie beschäftigte. In seiner Erläuterung der damals noch neuen Seekarte von Martin Waldseemüller (1472–1520) stellt Fries die Bewohner verschiedener Weltregionen dar und ließ sie mit Illustrationen versehen. Die vermeintlich menschenfressenden Einwohner einer nicht namentlich genannten Insel im Atlantik erscheinen im Holzschnitt ähnlich wie Lykaon als Menschen mit einem Wolfskopf.
Giovanni Battista Nazari – Della tramutatione metallica sogni tre
Brescia: Marchetti, 1599
Badische Landesbibliothek, 87 B 76491
Die Angst vor Tieren, besonders vor Raubtieren, begleitet die Menschheit von Anbeginn an. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die gruseligsten Monster aus den Merkmalen verschiedener Tiere zusammengesetzt sind, vermischt mit menschlichen Anteilen. In dem alchimistischen Werk Drei Träume von der Verwandlung von Metall findet sich solch ein hybrides Monsterwesen. Es hat ein menschliches Gesicht und menschliche Beine, den Körper eines Drachen oder einer Schlange, Bockshörner und mehrere zusätzliche Köpfe ähnlich der antiken Hydra. Geflügelte Schuhe, ein Vogelschnabel und andere Details bringen weitere tierische Merkmale und okkulte Symbole ins Spiel.
Joseph-Xavier Boniface (Saintine) – La mythologie du Rhin et les contes de la mère-grand’
ill. von Gustave Doré
Paris: Hachette, 1862
Badische Landesbibliothek, 69 A 1667
Ebenfalls monsterähnlich erscheint die Illustration des berühmten französischen Künstlers Gustave Doré (1832–1883) zu dieser Nacherzählung der mythischen Geschichten aus der altnordischen Edda. Der Vernichtung der Riesen durch Odin folgt die Zeit der Erd- und Lufttiere, hier wie Saurier dargestellt. Der Verfasser des Textes konnte sich übrigens nicht die süffisante Frage verkneifen, für wen die Riesen „malfaisants“, bösartig, gewesen sein sollen, wie die Edda beschreibt. Und so sind die nachfolgenden Tiere offensichtlich kaum weniger schreckenerregend als ihre Vorgänger.
Jacob Grimm / Wilhelm Grimm – Kinder- und Hausmärchen
ill. von Hermann Vogel
München: Braun u. Schneider, um 1898
Badische Landesbibliothek, 116 F 2211
Die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Tier spiegelt sich immer wieder auch in Märchen. Dabei ist die Verwandlung von Mensch in Tier und zurück ein gängiges Motiv, wenngleich die Hintergründe dafür unterschiedlich ausfallen können. In der Märchensammlung der Brüder Grimm aus dem 19. Jahrhundert spielen Tiere sehr häufig eine entscheidende Rolle. In Schneeweißchen und Rosenrot entpuppt sich ein Bär, vor dem sich die Mädchen zwar fürchten, den sie aber dennoch gut behandeln, als umgänglicher tierischer Spielgefährte. Später verwandelt er sich in einen Prinzen und wird so zum Lebenspartner.
Märchen-Strauß für Kind und Haus
ill. von Viktor Paul Mohn
Berlin: Stilke, ca. 1882
Badische Landesbibliothek, 116 F 2195
Brüderchen und Schwesterchen verbindet das Motiv der bösen Stiefmutter mit der Verwandlung in ein Tier aufgrund eines arglistigen Zaubers. Die Erlösung von der ungewollten und lebensbedrohlichen Verwandlung des Bruders kann nur durch den Sieg über die böse Stiefmutter erfolgen. Um diesen zu erreichen, muss die Schwester jedoch zuerst sterben und der König, den sie geheiratet hat, aktiv werden. Von der Struktur her ähnelt das Märchen anderen Geschichten, darunter Hänsel und Gretel oder Die zwölf Brüder. Psychologisch wurde es meist gedeutet als literarische Verarbeitung des Erwachsenwerdens der Hauptfigur, des Mädchens, in Verarbeitung ihrer Beziehung zur Mutter (zum Digitalisat).
Charles Perrault – Les Contes de Perrault
ill. von Eugène Courboin
Paris: Laurens, um 1924
Badische Landesbibliothek, 98 B 102824
Was die Brüder Grimm für das deutschsprachige Märchen, ist Charles Perrault (1629–1703) für das französische. Mehr als 100 Jahre früher veröffentlichte er zahlreiche Märchen in Versen oder Prosa. Viele von ihnen wurden von den deutschen Romantikern im 19. Jahrhundert in ihre Märchensammlungen aufgenommen, teilweise in veränderter Form. So finden sich bekannte „deutsche“ Märchen wie Dornröschen, Aschenputtel, Rotkäppchen oder Der gestiefelte Kater bereits bei Perrault. Dieser hatte in seiner Sammlung von 1697 sowohl Volksmärchen als auch Märchen anderer, zumeist italienischer Autoren verarbeitet.
Alberta von Freydorf – Waldprinzeßchen: ein Märchen
ill. von Ferdinand Keller
Berlin: Duncker, 1885
Badische Landesbibliothek, 98 B 76781 RH
Neben den bis dahin mündlich weitergegebenen Volksmärchen blühte im 19. Jahrhundert auch das sog. Kunstmärchen neu auf. Viele Dichter versuchten sich daran, darunter die Karlsruher Schriftstellerin Alberta von Freydorf (1846–1923). Sie verdiente sich als junge Witwe mit dem Schreiben etwas Geld dazu. Zielgruppe war vorrangig die kulturellen Kreise im Umfeld des badischen Hofes, zu denen sie ebenfalls gehörte. Sie hatte aber auch darüber hinaus Erfolg. In ihrem Waldprinzeßchen entführt ein Adler ein kleines Mädchen, zieht es auf und wird unfreiwillig zum Grund für ihre spätere Vereinigung mit dem Märchenprinzen.
Skazka o raznocvětnych rybach
ill. von Nikolaj Pavlovič Ulʹjanov
Moskau: Izd. Knebel', 1914
Badische Landesbibliothek, 83 B 1606 RK
Nicht nur in der westeuropäischen Tradition spielen Tiere im Märchen eine wichtige Rolle. Auch in anderen Kulturkreisen tauchen sie als handelnde Figuren immer wieder auf. So findet man beispielsweise in den Erzählungen aus tausendundeiner Nacht verschiedene Märchen mit Tieren, darunter das Märchen von den bunten Fischen. Diese persisch-arabische Geschichtensammlung war und ist auch in Europa so weit verbreitet, dass zahlreiche Adaptionen der Erzählungen entstanden. Hier ist eine Ausgabe zu sehen, die der russische Maler und Grafiker Nikolai Uljanow (1875–1949) illustrierte.
Jacoba Hooykaas-van Leeuwen Boomkamp – Märchen aus Bali
Zürich: Die Waage, 1963
Badische Landesbibliothek, 71 B 183
Die anhaltende Wirkung von Märchen bis heute zeigt auch das vorliegende Künstlerbuch. Es enthält eine Auswahl von Märchen aus Bali, illustriert von zeitgenössischen balinesischen Künstlern. Auch hier treten in vielen Geschichten Tiere auf. In den Illustrationen sind sie zuweilen erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Ihre Rolle ist jedoch der in europäischen Märchen sehr ähnlich: Sie sind Führer, Ratgeber oder verwandelter Mensch. Dabei verkörpern sie bestimmte Eigenschaften, die zu ihrer Rolle passen. Nur die Tierarten unterscheiden sich entsprechend der regionalen Umgebung von den uns vertrauten Märchen: Was für uns beispielsweise der Wolf, ist hier der Tiger.
↑