Autographensammlung

Vorhandene Nachlässe der Badischen Landesbibliothek werden laufend durch Zukauf von Einzelautographen ergänzt. Es gibt aber auch badische Persönlichkeiten, die nicht selbst als Bestandsbildner in der BLB vertreten sind und von denen bei guter Gelegenheit einzelne Autographen erworben werden.

Zweifellos zu den bedeutendsten Autographen der Frühzeit im 16. Jahrhundert gehören einige Briefe von Philipp Melanchthon (1497–1560), dem aus Bretten stammenden Reformator. Auch von Johann Heinrich Jung, genannt Jung-Stilling (1740–1817), der von 1806 bis zu seinem Tod als Großherzoglich badischer Geheimer Hofrat in Karlsruhe lebte, sind einzelne Briefe vorhanden.

Unter den Schriftstellern ist insbesondere Joseph Victor von Scheffel (1826–1886) zu nennen, dessen Nachlass im Oberrheinischen Literaturarchiv der Literarischen Gesellschaft in Karlsruhe aufbewahrt wird. Die BLB besitzt Druckvorlagen und Briefe von ihm und vermehrt diesen Bestand laufend um weitere Korrespondenzen.

Neben den Nachlässen von Albert Haueisen, Karl Hofer und Hans Meid entstanden auch im Bereich der bildenden Kunst personenbezogene Sammlungen. Der Maler Carl Friedrich Lessing (1808–1880), Direktor der Großherzoglich Badischen Gemäldegalerie in Karlsruhe ab 1858, hinterließ der BLB einzelne Briefe, ebenso der Grötzinger Maler Friedrich Kallmorgen (1856–1924) und der Maler Wilhelm Trübner (1851–1917), Professor an der Kunstakademie Karlsruhe.

Auch das Theaterleben Karlsruhes ist in der Autographensammlung der BLB dokumentiert. Von Joseph Freiherr von Auffenberg (1798–1857), in den 1820er-Jahren Präsident des Hoftheaterkomitees, sind Briefe aus Karlsruhe erhalten. Eduard Devrient (1801–1977), Hoftheaterdirektor in den Jahren 1852–1869, hat in der BLB ein Depot seiner Briefe, ebenso Gustav Heinrich Gans Edler Herr zu Putlitz (1821–1890) als sein Nachfolger in den Jahren 1873–1889.

Die kleine Stammbuchsammlung der BLB enthält Objekte aus allen Jahrhunderten, darunter Spitzenstücke wie das Stammbuch der Anna Catharina von Brandenburg (1575–1612), späterer Königin von Dänemark, aus dem 16. Jahrhundert und das Erlanger Studentenstammbuch von Johann Peter Hebel aus dem Zeitraum 1777–1781.

Zu sehen ist der Brief von Philipp Melanchthon aus dem Jahr 1550

Brief von Philipp Melanchthon (1497–1560), 1550
Badische Landesbibliothek, Sign. K 3097

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