Niedlich Nützlich Unheilvoll
Laufzeit: 31. Januar 2024 – 20. April 2024
Der Mensch und die Tiere
Werwolf oder Kuscheltier? Schmusekätzchen oder Bestie? Nutztier oder Fabelwesen? Das Verhältnis des Menschen zu Tieren ist seit jeher von einer starken Ambivalenz geprägt.
Das Tier ist Helfer, Freund, gilt als göttlich oder dient als Nahrungsquelle. Wir verniedlichen Tiere, nutzen sie als Projektionsfläche für menschliches Verhalten und grenzen uns zugleich bewusst von ihnen ab. Wir sehen in Tieren eine Bedrohung und verfremden sie zu Ungeheuern und Monstern, die verängstigen oder das Böse in sich tragen. Andere Tiere dienen als Symbole für Weisheit, Stärke oder Mut, erscheinen zuweilen gar als die „besseren Menschen“. Tierdarstellungen werden im Internet als Alter Ego oder Avatar verwendet, und Haustiere „führen“ eigene Social-Media-Profile. Die in vielen europäischen Traditionen vorherrschende Ansicht, der Mensch sei die Krone der Schöpfung, wird in aktuellen Debatten der Tierethik hinterfragt. Das Tier fasziniert den Menschen als Jagdtrophäe an der Wand, eingesperrt im Zoo oder gebändigt als Zirkusattraktion. Und der Mensch sieht im Tier eine Ressource – ob für Leder, Fleisch oder im Versuchslabor.
Die Ausstellung zeigt anhand von ausgewählten Objekten aus den umfangreichen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek Beispiele für die vielfältige Sicht des Menschen auf Tiere. Die Exponate reichen vom Mittelalter bis in die jüngste Zeit und geben Anreize, aktuelle Fragestellungen selbst zu untersuchen.