Bestand

Im Einzelnen besitzt die Badische Landesbibliothek Musikalien folgender Herkunft, die Sie im Lesesaal Sammlungen nutzen können:


Die Vor- und Nachlässe von Musikern und Musikerinnen und einzeln neu erworbene Notenhandschriften werden dem Bestand der Hofbibliothek Karlsruhe laufend weiter angefügt, ist doch die Geschichte des Musikbestandes seit Einrichtung der Bibliothek im 16. Jahrhundert ununterbrochen.

Während des Zweiten Weltkrieges waren die damals 4.000 Bände historischer Musikalien des 18. bis 20. Jahrhunderts hauptsächlich in den Kellern des Sammlungsgebäudes gelagert. Dort überstanden sie die Zerstörung der Bibliothek im Jahr 1942 nur teilweise unbeschadet. Unversehrt blieben jene Handschriften, die im Luftschutzkeller im Ostflügel des Sammlungsgebäudes untergebracht gewesen waren. Andere erlitten in Stahlschränken, die dem Brand nicht standhielten, schwere Brandschäden. Vollständig verloren gingen die erst in den 1920er-Jahren an die Badische Landesbibliothek abgegebenen historischen Aufführungsmaterialien und Textbücher des Badischen Staatstheaters. Verbrannt ist auch die Musikbibliothek des Bachvereins Karlsruhe, die als Depositum in der Badischen Landesbibliothek aufgestellt war.

Mit den Hofmusikbeständen aus Donaueschingen und Baden-Baden hat die Musiksammlung der BLB seit 1995 überaus kostbare Vermehrungen erfahren.

Laufend ergänzt wird auch die Autographensammlung in Bezug auf jene Musiker und Musikerinnen, die als Bestandsbildner in der Musiksammlung vertreten sind. So kamen in den letzten Jahren insbesondere bedeutende Briefkonvolute von Johann Wenzel Kalliwoda hinzu, außerdem Briefe von Vinzenz Lachner und Clara Faisst. Aber auch Komponisten mit Bezug nach Karlsruhe, z.B. der Konzertmeister Friedrich Ernst Fesca (1789–1826) und die Hofkapellmeister Hermann Levi (1839–1900) und Felix Mottl (1856–1911) sind mit Briefen aus dem Kontext des Musiklebens in Baden vertreten. Eine besondere Freude war es, 2013 wieder eine Musikhandschrift des Kapellmeisters Johann Evangelist Brandl (1760–1837) erwerben zu können, dessen musikalischer Nachlass in der Badischen Landesbibliothek 1942 verbrannt ist.

Neben ihren historischen Notenbeständen besitzt die Badische Landesbibliothek einen gut ausgebauten Bestand an neueren, verleihbaren Ausgaben von Kompositionen aus allen Jahrhunderten.

Zu sehen ist die erste Seite eines Briefes von Johann Wenzel Kalliwoda an seinen Verleger Breitkopf & Hertel vom 12. Dezember 1830.

Brief von Johann Wenzel Kalliwoda (1801–1866) an Breitkopf & Härtel vom 12.12.1830
Badische Landesbibliothek Karlsruhe, Sign. K 3170,K,2

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