Joseph Victor von Scheffel

Laufzeit: 9. April 2011 – 28. Mai 2011

Zum 125. Todestag des Karlsruher Erfolgsschriftstellers

Zu sehen ist eine Fotocollage rund um Scheffel. Unter anderem Straßenschilder, eine Eiche mit einem Schild Scheffeleiche, Architekturen und eine mit Trompete. Ergänzt werden die Bildmotive durch Textinformationen zur Ausstellung.

Seine Bücher erreichten einst mehrere hundert Auflagen: Der in Karlsruhe geborene und gestorbene Joseph Victor von Scheffel (1826 – 1886) war in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der beliebtesten deutschen Dichter. Anlässlich seines 125. Todestages am 9. April 2011 widmet ihm die Badische Landesbibliothek im Foyer eine kleine Ausstellung, die Stationen seines Lebenswegs, Ausschnitte aus seinem Werk und Beispiele für seine Popularität zeigt.

Vor 125 Jahren fand in Karlsruhe ein Begräbnis statt, das einer „Nationalfeier“ glich, wie Augenzeugen berichteten. Tausende Besucher säumten die Straßen, als ein sechsspänniger Leichenwagen den Sarg des Erfolgsschriftstellers Scheffel zum Hauptfriedhof seiner Geburtsstadt zog. An den einst so prominenten Scheffel erinnert heute noch der Scheffel-Preis, der jedes Jahr an über 620 Gymnasien für die beste Abiturleistung im Fach Deutsch vergeben wird. 

Unter der Überschrift „Frohnatur und Melancholiker“ erinnert die Ausstellung an einen zerrissenen, letztlich unglücklichen Künstler, der nach seiner Beteiligung an der badischen Revolution 1848/49, Tätigkeiten im Justiz- und Bibliotheksdienst und einer abgebrochenen Ausbildung als Landschaftsmaler schließlich zu einem Schriftsteller von bis dahin nicht dagewesener Volkstümlichkeit aufstieg. Sein historischer Roman Ekkehard erschien in hunderten von Auflagen und trug mit seinem Geschichtsromantizismus maßgeblich zur Identitätsfindung des deutschen Bildungsbürgertums bei.

Neben Fotos und Dokumenten zu Scheffels Leben zeigt die Ausstellung das literarische Hauptwerk des Dichters in historischen Ausgaben aus den Sammlungen der Badischen Landesbibliothek, ergänzt durch Leihgaben aus dem Scheffel-Archiv und dem Stadtarchiv. Blickfang ist eine große Abbildung der Trompeteruhr aus dem Uhrenmuseum Furtwangen. Dass Scheffels Texte bildende Künstler bis in die Gegenwart inspiriert haben, beweisen eine von Johannes Grützke illustrierte „Ekkehard“-Ausgabe sowie zehn frivole Illustrationen zu Scherz-Gedichten Scheffels von dem vor wenigen Wochen 80 Jahre alt gewordenen Kinderbuchautor Janosch.

Die Ausstellung wurde nach Vorarbeiten von Studierenden eines bibliothekswissenschaftlichen Kurses am KIT unter Leitung von stud. phil. Viola Heise, Dr. Wolfgang Menzel (Lehrbeauftragter an der PH Karlsruhe und am KIT) und Dr. Ludger Syré (Badische Landesbibliothek) zusammengestellt.

 

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