Checkpoint Charlie

Von 1968 bis 1978 trat Joachim Krebs unter dem Pseudonym Joachim Krebssalat als Keyboarder und Komponist der Rockmusiktheatergruppe Checkpoint Charlie auf. Die Gruppe war für antimilitaristischen, provokanten Agit Rock und Musikvorträge in deutscher Sprache bekannt. Das Textmaterial für die berüchtigten Sprecheinlagen entnahm die Gruppe den Werken U.S.-amerikanischer Beat-Poeten wie William S. Burroughs oder Allen Ginsberg, aber auch Die lasterhaften Balladen und Lieder des François Villon oder Texte von Bertolt Brecht wurden zu literarischen Vorlagen.

Gründer der Gruppe war im Jahr 1967 Uwe von Trotha, weitere Mitglieder der Urbesetzung waren der Sänger und Bassist Harald Linder, Werner Heß am Schlagzeug und Gitarrist Gian Mayer. Ihr späterer Bandmanager Siegfried Pabst kam 1970 hinzu.

Checkpoint Charlie (CPC) hatte sich dem Kampf gegen Militarismus, Aufrüstung und allgemeine Wehrpflicht verschrieben. Ende der 1960er-Jahre gehörte sie durch zahlreiche Auftritte zum festen Bestandteil der studentischen Oppositionsbewegung. 1972 ging CPC mit dem Programm Notwehr, einer antimilitaristischen Show, erneut auf die Straße, bis die Gruppe 1973 von der Bildfläche verschwand.

1976 wurde CPC von Joachim Krebs und Uwe von Trotha mit neuer Besetzung wiederbelebt: neuer Bassist und Sänger wurde Jürgen Bräutigam, Lothar Stahl übernahm die Rolle des Schlagzeugers, als Gitarrist wirkte Wilfried Sahm mit. Dazu kamen wechselnde Gastmusiker.

Schwarz-weiß Gruppenfoto der fünf Bandmitglieder von Checkpoint Charlie auf einem Bett.

Foto Checkpoint Charlie
Foto von den Bandmitgliedern

Gruppenfoto im Abrissgebäude der Brauerei Fels Karlsruhe, 1971, v.l.n.r.: Werner Heß, Harald Linder, Bernd Schneider, Uwe von Trotha, Joachim Krebs

Badische Landesbibliothek, K 3353

 
Schwarz-weiß Poster der Band Checkpoint Charlie.

Auftritts- und Tourneeankündigungen
Checkpoint Charlie (CPC)

Veranstaltungsplakat und Informationen zur Deutschland-Tournee der Gruppe Checkpoint Charlie mit ihrem Programm Notwehr.

Badische Landesbibliothek, K 3353

 
Drei Werbeartikel für die Band: Oben liegt ein Bierdeckel mit einer flammenden Sonne und einen Sichelmond ihn ihr, in der Mitte ein Flyer und unten ein rotes Päckchen Streichholzer mit der Aufschrift "Feuer und Flamme".

Checkpoint Charlie (CPC)
Werbeartikel

Bei den ausgestellten Werbeartikeln handelt es sich einmal um ein Streichholzbriefchen mit der Aufschrift Checkpoint Charlie – Feuer & Flamme und zwei Eintrittskarten. Die eine Karte zeigt Werbung für die 1978 bei Schneeball Records neu erschienene Langspielplatte Frühling der Krüppel der Band CPC mit dem zugehörigen Titelbild. Inhaltlich geht es um den „Wahnsinn des Alltags“. Der andere Aufkleber ist dem Festival Umsonst & Draußen zuzuordnen, welches 1977 in Vlotho stattfand. Die Band beteiligte sich 1977 am Vlotho-Festival und an der Folgeveranstaltung 1978 in Porta Westfalica.

Badische Landesbibliothek, K 3353

 
Plattencover mit einem Priester und einem Jesus am Kreuz.

Grüß Gott mit hellem Klang (1970)
Langspielplatte der Band Checkpoint Charlie

Unter dem Titel Grüß Gott mit hellem Klang erschien 1970 das erste Album von Checkpoint Charlie beim Label CPM  Erlangen. Die Songs Jesus, Geschichte von Herrn Müller und Das arme Waisenkind wurden auf dieser Platte eingespielt. 1987 veröffentlichte CPM erneut die Platte als limitierte Auflage. Dabei war die Auflage auf 300 Exemplare begrenzt.

ZKM I Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

 
Seite aus dem Popmusikmagazin "Sounds" mit einem Portrait zu der Band.

Checkpoint Charlie's Notwehr gegen Waffendienst (1973)
Portrait in Sounds, Nr. 47, 1/73, S. 29 und 30

Der Musikkritiker Tom Schroeder schrieb 1973 für das erste deutsche Popmusikmagazin Sounds ein zweiseitiges Portrait über die gesellschaftspolitisch ambitionierte Gruppe Checkpoint Charlie. Der Artikel liefert nicht nur viele Informationen zu Checkpoint Charlie, sondern auch interessante Einblicke in die damalige politisch engagierte Musikszene in Deutschland. Tom Schroeder ist bis heute ein Kenner der Musikszene und produzierte unter anderem über 2.000 Rundfunk-Sendungen für SWR, WDR und HR.

Privatbesitz Siegfried Pabst

 

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