Kriegsverletzungen
Brigitte Knödler-Kagoshima
Rot-Kreuz-Postkarte.
Offizielle Postkarte des Orts-Sammel-Komitees vom Roten Kreuz München-Stadt.
Motiv des Münchener Graphikers Siegmund von Suchodolski (1875–1935). Gelaufen 1915.
Badische Landesbibliothek, K 3333,1
zum Digitalisat
Operationssaal eines Feldlazaretts.
In: Illustrirte Zeitung.
Leipzig: Weber.
Jg. 151 (1918) S. 620–621.
Die Illustrirte Zeitung erschien von 1843 bis 1944 im Verlag Johann Jacob Weber in Leipzig. Sie war die erste illustrierte Zeitung in Deutschland und kann zugleich als Vorbild für alle späteren „Bilderblätter“ angesehen werden.
Die Abbildung „Operationssaal eines Feldlazaretts“ stammt von dem Maler, Zeichner und Illustrator Felix Schwormstädt (1870–1938), der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und an der Akademie der Bildenden Künste München studiert hatte. Später war er als Graphiker für die Hapag und den Norddeutschen Lloyd tätig, ehe er zu einem führenden Pressezeichner der Leipziger Illustrirten Zeitung im Ersten Weltkrieg wurde. Vor allem als Marinemaler machte er sich einen Namen.
Badische Landesbibliothek, ZC 65,151
Als Einzelband eines Periodikums nicht digitalisiert.
Störzer, Arnold:
Kriegschirurgische Operationen an den Extremitäten in Lokalanästhesie mit besonderer Berücksichtigung der Plexusanästhesie nach Kulenkampff.
Diss. Heidelberg 1918.
Im Ersten Weltkrieg erfolgte die Versorgung von verwundeten Soldaten nicht nur in Feld- und Kriegslazaretten, sondern auch in Reservelazaretten und Krankenhäusern des Heimatgebiets. Im Rahmen seiner Dissertation führte Arnold Störzer als Stationsarzt im chirurgisch-orthopädischen Reservelazarett Ettlingen medizinische Eingriffe wie Amputationen und plastische Operationen durch. Anstelle einer Vollnarkose setzte er dabei die neu entwickelte Lokalanästhesie ein und verwendete anstelle von Cocain das neu entwickelte Lokalanästhetikum Novocain.
Badische Landesbibliothek, 72 D 2753
Aus Urheberrechtsgründen nicht digitalisiert.
Bär, Ludwig:
Über Pathologie und Chirurgie der Leberverletzungen mit besonderer Berücksichtigung der Kriegsschüsse.
Diss. Heidelberg 1918.
Als Assistenzarzt führte Ludwig Bär im Rahmen seiner Dissertation in einem Feldlazarett medizinische Eingriffe im Zusammenhang mit Leberverletzungen nach Bauchschüssen durch. Von den in die Bauchhöhle getroffenen Soldaten starb ein großer Teil infolge des Blutverlustes sofort oder kurz nach der Verwundung. Auch falls der Verletzte in ein Feldlazarett transportiert werden konnte, war sein Überleben noch nicht gesichert. Vielen drohte die gefürchtete Bauchfellentzündung, die oft zum Tode führte. Der Einsatz von Antibiotika setzte sich erst später durch. Ein großer Fortschritt wurde 1928 erreicht: Alexander Fleming (1881–1955) untersuchte die Wirkung der Penicilline und ihre heilende Wirkung bei Infektionskrankheiten. Dafür erhielt er 1945 den Nobelpreis für Medizin.
Badische Landesbibliothek, 73 D 7651
Aus Urheberrechtsgründen nicht digitalisiert.
Riedlinger, Joseph:
Beitrag zur Kenntnis der pathologischen Anatomie der indirekten Kontusionsfolgen am Auge nach schweren Orbitalschussverletzungen.
Diss. Heidelberg 1918.
Im Rahmen seiner Dissertation führte der Autor Joseph Riedlinger als Assistenzarzt im Reservelazarett Heilbronn Augenoperationen durch. Bei Gesichts- oder Schädelschüssen kam es häufig zu Prellungen der knöchernen Augenhöhle und des Auges. Die stumpfe Gewalteinwirkung bewirkte Verletzungen der Aderhaut und der Netzhaut sowie Blutungen im Auge, die zu Blindheit führten konnten, auch wenn das Auge selbst nicht direkt getroffen wurde. Der Autor stellt fest, dass im Ersten Weltkrieg die Anzahl der Augenverletzungen im Verhältnis zur Zahl der Gesamtverletzungen erheblich zugenommen hat. Er führt dies zurück auf die Weiterentwicklung der Waffen zurück.
Badische Landesbibliothek, 72 D 2558
Aus Urheberrechtsgründen nicht digitalisiert.
Richter, Franz Richard:
Die Behandlung von Kniegelenk-Schußverletzungen, ein Beitrag zur Kasuistik dieser Frage.
Diss. Heidelberg 1918.
Franz Richard Richter führte medizinische Eingriffe im Zusammenhang mit Schussverletzungen in das Kniegelenk durch. Er betont, dass bei Gelenk-Steckschüssen zunächst eine Röntgenaufnahme notwendig sei, die er mit Hilfe eines „Feldröntgenmechanikers“ erstellte. Die Entdeckung von Röntgenstrahlen durch Wilhelm Conrad Röntgen im Jahr 1895 hatte zu ausgedehnten Experimenten von Wissenschaftlern, Ärzten und Erfindern geführt. Radioaktivität war zunächst ein Symbol moderner Errungenschaften und galt deshalb als „chic“. Bis in die 1960-er Jahre wurde mit Röntgenstrahlen unbedarft umgegangen. Eine öffentliche Sensibilität für die damit verbundenen Gefahren bestand bis dahin nicht.
Badische Landesbibliothek, 72 D 2534
Aus Urheberrechtsgründen nicht digitalisiert.
Ludendorff-Spende für Kriegsbeschädigte.
Künstlerpostkarte Nr. 6 des Berliner Künstlers Fritz Grotemeyer (1864–1947). Ungelaufen.
Die Ludendorff-Spende für Kriegsbeschädigte wurde im Mai 1918 gegründet, um Kriegsinvaliden bei der Rückkehr in das zivile Leben zu unterstützen. General Erich Ludendorff (1865–1937) war der Ehrenvorsitzende der Stiftung. Bis zum Jahr 1923 wurden rund 150 Millionen Mark gesammelt, dann wurde die Spendenaktion aufgrund der Inflation eingestellt. Eine wichtige Einnahmequelle war der Verkauf von Postkarten, für die namhafte Graphiker tätig waren. Das gezeigte Motiv von Fritz Grotemeyer (1864–1947) zeigt einen Armamputierten bei der Aussaat.
Badische Landesbibliothek, K 3333,16
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