Taschenwelten
Laufzeit: 6. Februar 2013 – 13. April 2013
Skizzenbücher von Architekten aus der Sammlung des saai
Es sind Bücher und zugleich Unikate, handliche Arbeitswerkzeuge für die Jackentasche und eigenständige Kunstwerke. Denn ihren Skizzenbüchern vertrauten Architekten seit jeher die verschiedenartigsten Inhalte an: Studien von Landschaften, Bauwerken und Menschen, Projekte und Persönliches, eigene und fremde Erfindungen sowie vieles mehr.
Das saai | Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau, eine Einrichtung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), gewährt in dieser Ausstellung Einblicke in 120 seiner interessantesten Exemplare von der Weinbrenner-Zeit bis in unsere eigene. Was für ein großes Thema in den kleinen Skizzenbüchern von Architekten stecken kann, ahnt vermutlich nur, wer sie täglich vor Augen hat.
„Uns hat es sich deshalb seit langem förmlich aufgedrängt“, sagt Prof. Johann Josef Böker, der Leiter des Archivs. Zur Sammlung des saai gehören Skizzenbücher von Architekten in großer Anzahl, über 400 Stück werden dort verwahrt. Teilweise gehen sie auf alte Bestände des Instituts für Baugeschichte zurück, die mit dem Institut selbst über viele Jahrzehnte hinweg gewachsen waren. Aber es sind auch mit jüngeren Nachlässen bewusst Skizzenbücher übernommen worden.
Und die Sammlung wächst weiter – nicht nur durch Exemplare der letzten Jahrzehnte. Gerade in jüngster Zeit konnte die Sammlung an Beispielen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts durch Neuerwerbungen prominent erweitert werden. Darunter ist beispielsweise August Mosbruggers Skizzenbuch mit einer zauberhaften Ansicht des Ettlinger Tores, die auch in der Ausstellung zu sehen ist.
Der Kurator der Ausstellung, Dr. Ulrich Maximilian Schumann, der auch den begleitenden Katalog verfasst hat, will keine wissenschaftliche Arbeit über die Skizzenbücher der Architekten vorlegen, „aber doch die Neugier auf ein viel zu wenig wahrgenommenes, eigenständiges Medium zwischen Kunst und Architektur wecken und erste Vorschläge zu seiner Lektüre machen.“