Badischer Verkehrsverband

Der Schwarzwaldverein ist nur ein Beispiel für die vielfältigen Tourismusinitiativen in Baden. Dazu zählen auch der Verein Schwarzwälder Gastwirte, lokale Verschönerungsvereine, Verkehrsvereine größerer Städte oder der „Badische Landesverband zur Hebung des Fremdenverkehrs e.V.“, der 1906 in Karlsruhe gegründet wurde. Der Verband betrieb Werbung in Form von Anzeigen und Reklamematerial, veröffentlichte Reiseführer und Unterkunftsverzeichnisse und betrieb Lobbyarbeit. Ab 1908 gelang die dauerhafte Subventionierung durch den badischen Staat, der sich auf diese Weise nun aktiv für die Tourismusförderung engagierte. Zudem erhielt der Verband vier Jahre später einen Sitz im badischen Eisenbahnrat, in dem unter anderem über die für den Tourismus entscheidende Tarifpolitik der Bahn beraten wurde.

Werbeplakat mit Frau mit Bollenhut

Landesverkehrsverband Baden (Hg.)
Otto Rieger
Badnerland. Schwarzwald, Odenwald, Neckar, Boden-see, Rhein; Wegweiser und Hotelführer
Karlsruhe 1934 
121 E 1190 
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Badnerland. Schwarzwald, Odenwald, Neckar, Bodensee, Rhein; Wegweiser und Hotelführer

Dieser Reiseführer, der wieder von Otto Rieger veröffentlicht wurde, veranschaulicht ein typisches Klischeemotiv für den Schwarzwald: den Bollenhut. Erste Darstellungen der Gutacher Tracht finden sich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts beim Straßburger Maler Charles Lallemand (1826–1904), der sie im Trachtenwerk Paysans badois veröffentlichte. In den Folgejahren verbreiteten immer mehr Künstlerinnen und Künstler das Bild der charakteristischen Kopfbedeckung mit roten Bollen, den traditionell unverheiratete Frauen trugen. Schnell entwickelte sich der Bollenhut vom lokalem Kleidungsstück zum erfolgreichen Werbemotiv. 
 

Werbeplakat des Landesverkehrsverein Baden mit einer Dame und Herr in Schwarzwald-Tracht

Landesfremdenverkehrsverband Baden (Hg.) 
Badnerland, Odenwald, Neckar, Schwarzwald, Bodensee, Rhein
Karlsruhe 1935
121 E 969
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Die Titelseite der Broschüre „Badnerland - Schwarzwald" zeigt einen Herrn und eine Dame in Tracht

Badnerland. Schwarzwald, Bergstrasse, Odenwald, Frankenland, Bodensee, Neckar, Rhein 
Karlsruhe 1937
121 H 422
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Reiseführer des Landesfremdenverkehrsverbandes

Reiseführer vermitteln relevante Information zum jeweiligen Urlaubsort – das ist ihr primäres Ziel. Die Sprache ist häufig werbend. Die Abbildungen unterstützen zudem die Romantisierung von Reisezielen. So zeigen die Reiseführer des Landesfremdenverkehrsverbandes in Karlsruhe auf dem Einband jeweils eine Tracht tragendes Paar. Die unterschiedliche Kopfbedeckung der Frau gibt Aufschluss über ihre Herkunft und ihr Alter. Ursprünglich wurde der Bollenhut nur in den drei evangelischen Schwarzwalddörfern Gutach, Kirnbach und Hornberg-Reichenbach getragen.
 

Cover „Deutsche Verkehrsbücher - Badnerland, Schwarzwald und Bodensee"

Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr (Hg.) 
Badner Land, Schwarzwald und Bodensee 
Berlin / München 1928
121 H 419
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Badner Land, Schwarzwald und Bodensee 

Den von Willy Dzubas (1877–1947) gestalteten Landschaftsausschnitt nutzte die Reichsbahnzentrale über mehrere Jahre hinweg als Titelmotiv für ihre Broschüren zum Badener Land. Der mit Schwarz-Weiß-Fotografien illustrierte Prospekt wurde in den Auskunftsbüros im In- und Ausland vertrieben. Der Text entstand unter Mitwirkung des Badischen Verkehrsverbandes Karlsruhe. Die Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr war eine seit 1928 existierende Gesellschaft mit der alleinigen Eigentümerin Deutsche Reichsbahn. Vorgängerinstitution war der Verein „Reichszentrale für deutsche Verkehrswerbung e.V.“, deren Ziel die Steigerung des Fremdenverkehrs war.

Werbeinitativen von Freiburg bis an den Bodensee

Im Gegensatz zum Badischen Verkehrsverband finanzierte sich der in Freiburg gegründete Badische Schwarzwaldverein größtenteils durch Mitgliedsbeiträge. In der Doppelrolle von Emil Thoma (1854–1932), der gleichzeitig Vereinspräsident und Bürgermeister in Freiburg war, zeigt sich die Verflechtung von Politik und ehrenamtlichem Engagement. Zudem brachte die Stadt das Fremdenverkehrsblatt „Der Schwarzwald“ heraus und unterhielt ein eigenes Verkehrsbüro mit Zweigstellen im In- und Ausland, das Filme in Auftrag gab und Anzeigen schaltete. Durch die Höllentalbahn war Freiburg ab 1887 an das Streckennetz der Schwarzwaldbahn angeschlossen. Etwa zeitgleich bemühten sich auch Akteure der Bodenseeregion um eine bewusste und planmäßige Förderung des Fremdenverkehrs. So wurde 1893 der Verband der Gasthofbesitzer am Bodensee und Rhein gegründet. Als gemeinsames Ziel stand die Vermarktung der Region mithilfe von Reklame in den Statuten. Der Verband gab unter anderem seit 1896 das Fremdenblatt „Bodensee und Rhein. Illustrierte Internationale Verkehrszeitung“ heraus. Ähnliche Ziele verfolgten der 1902 gegründete Bodensee-Verkehrsverein oder der 1907 gegründete Verkehrsverein Untersee und Rhein.

Vorblatt Freiburg im Breisgau und seine Umgebung

Ludwig Neumann
Freiburg im Breisgau und seine Umgebung
Zürich ca. 1883
ZA 424,37
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Freiburg im Breisgau und seine Umgebung

Dieser Reiseführer erschien beim Art. Institut Orell Füssli in der Reihe Europäische Wanderbilder. Die Illustrationen erstellte Johannes Weber (1846–1912). Den Text verfasste der Geograph Ludwig Neumann (1854–1925), der von 1896 bis 1905 Präsident des Badischen Schwarzwaldvereins war. Zahlreiche Publikationen zum Schwarzwald zeugen von seiner Expertise und Ortskenntnis.

Cover „Führer durch Freiburg im Breisgau und seine Umgebung“

Fr. Harrer 
Führer durch Freiburg im Breisgau und seine Umgebung
Freiburg im Breisgau ca. 1890 
O56 A 436 
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Führer durch Freiburg im Breisgau und seine Umgebung

In schwungvoller Schrift lädt dieser Reiseführer zur Erkundung der Stadt Freiburg ein. Gleich zu Beginn ist das Freiburger Münster – das Wahrzeichen der Stadt – in einem Stich dargestellt. Unterschieden wird zwischen Ausflügen, die in einem halben Tag unternommen werden können, und Tagesausflügen. Im Abschnitt zum Höllental werden die besonderen Vorzüge der Bahnverbindung genannt, die es erlaubt, „in denkbar kürzester Zeit sich mit grösster Bequemlichkeit an Glanzpunkte eines so herrlichen Berglandes wie der [sic!] Schwarzwald zu versetzen“ (S. 45).

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